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Monique Jean

L'adieu au s.o.s.

empreintes DIGITALes

Man liest das Booklet der vorliegenden CD und ist entsetzt. Da ist doch wirklich die Rede davon, dass das in vier Akte geteilte Stück »mit offenen Augen komponiert wurde«, dass »Musik der Ausdruck der in der Realität verankerten Sensibilität wäre« und dass es um Hilflosigkeit, Verunsicherung und andere Existenzialien geht. Wer bitteschön getraut sich heute noch an solche Themen – wohlgemerkt in der betont gefühlslosen Welt der Electronica? Monique Jean zum Beispiel und wer glaubt, dass man es dann mit molllastigen Ambientorgien à la spätem Klaus Schulze zu tun bekommt, irrt gewaltig. Die Soundscapes, die hier gezeichnet werden, sind atemberaubend, keineswegs emotional-naiv, sie sind zumeist von einer digitalen Kühle getragen, deren fragile Textur durch Rauschkaskaden und wirre Sprachfetzen durchbrochen wird. Die Lektüre der CD ist sicherlich nicht leicht, aber man wird durch die vielschichtige Tiefe der Komposition und eine fesselnde Klangsprache mehr als belohnt.

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