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Mouse On Mars, der nächste Sound-Anschlag gegen die Popnummer. Da musste der Release sinnigerweise auch »Ideology« heissen,ohne gleich ein Manifest sein zu wollen. Aber, trotzdem: Mittlerweile scheuen sie sich ja nicht einmal mehr davor, Stimmen und Lyrics einzusetzen. Die leidige Frage um avancierten Pop oder Anti-Pop macht – wie schon so oft bei MOM – wieder mal nur die halbe Miete aus. Nachdem auch der Westdeutsche Rundfunk das MOM-Sounduniversum mit dem Innovations-Siegel ausgezeichnet hat, lassen sich derartige »fantastische Analysen« in beinahe jeden Kontext zwischen Pop und Electronica überführen. Als wenn es da gar Überschneidungen oder Transgressionen gäbe. Streichersätze und fraktalisierte Clicks, all das hat Platz und geht sich wieder mal hinten und vorn fein aus. MOM auf dem Weg ins »Hall-Of-Fame«-Wonderland? Überhaupt nicht. Hinter jeder säuberlich ausgeschilderten Wegkreuzung lauern raffinierte Verstörungen, die sich immer weiter ins Unterschwellige verziehen. Zartschmelzende Hisses und harsh-verhatschte Rhythm-Patterns sind sowohl in Richtung Acid/ Progressiv wie Electronica offen, ohne um ein lokalisierbares Epizentrum zu kreisen. Silver Apples mit Oval im Quadrat. Muss man mögen.

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Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
24.07.2001

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