Zum Glück für alle, die die späten 70er mit Weather Report, P-Funk und Grover Washington Jr. versäumt haben, gibt es Jimi Tenor, der ein Resümee des Verlustes und jener Zeit gibt. Mehr Revival und Fusion als auf diesem Album wäre nur mehr schwer möglich. Man könnte es fast bei einem Quizz oder der Millionen-Show einsetzen. »Aus welcher Nummer ist dieser Flöten-Part: A, B, C oder D?« Ich erinnere mich an eine After-Show-Party bei der Popkomm in Köln, wo Tenor und Köhncke (Justus) live spielen sollten, was tatsächlich aber Halb-Playback bedeutete. Ich saß an der Bar und wartete auf den Auftritt von Tenor. Der Saal war gestopft voll, die Sicht auf die Bühne versperrt. Ich meinte, ein Radio zu hören, bis ich endlich draufkam, dass das Radio in Wirklichkeit Jimi Tenor war. Was soviel heißt wie: ich kann ihn nicht von einer Compilation unterscheiden, denn auch Jimi Tenor singt das und das und das, und am Ende haben Sie ihn darüber vergessen. Das Paradoxe in diesem Fall ist jedoch folgendes: Die CD ist wirklich gut, ich weiß nur nicht, warum.
Jimi Tenor
Higher Planes
Kitty Yo
Text
Friederike Kulcsar (Übersetzung), Noël Akchoté
Veröffentlichung
14.06.2003
Schlagwörter
54
Jimi Tenor
Kitty Yo
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