Eine möglicherweise leicht abstrus anmutende Erklärung für diese zutiefst menschliche Befindlichkeit der sogenannten »Schmetterlinge im Bauch« kommt aus dem Bereich der Food-Fiction: in zehn Jahren werden Insekten auch in Europa und Nordamerika auf dem regulären Speiseplan stehen, 80 Prozent der Weltbevölkerung ernähren sich bereits jetzt von dieser hochwertigen Protein-Quelle, es steht eine unglaubliche Auswahl von über 1.000 verschiedenen Spezien zur Verfügung. Dieses Gefühl der »Schmetterlinge im Bauch« kann somit als kollektive Vorahnung dieses Zukunftsszenarios gedeutet werden. Aber auch makroklimatische Veränderungen in der Feelgood-Session Frühling sind möglicherweise katalysierende Faktoren zur Generierung dieses Ausnahmezustandes. Nach erfolgreicher Absolvierung von Winterdepression und Frühjahrsmüdigkeit keimen erste romantisch-zwischenmenschliche Regungen. Dezent verwirrt und gedanklich verweht sucht man nach den passenden Flugsimulatoren in der ubiquitären Pop-Manufaktur und stellt sich unweigerlich die Frage, ob denn nun gewachsene oder konstruierte Flug-Prothesen das richtige Instrument zur Aufrechterhaltung dieses Schwebezustandes sind. ZOEY VAN GOEY haben ihr aktuelles Album passenderweise »Propeller Versus Wings« (Chemikal Underground/Rough Trade) getauft. Unwiderstehlich luftig-melancholische Pop-Thrills gebiert dieses multinational ausgeformte Bandprojekt rund um Matt Brennan, Michael John McCarthy und Kim Moore. Adam Scott wurde 2010 ein fullyfledged Member dieser kanadisch-irisch-englischen Indie-Folkpop-Formation. Der Titel des Long-Players wurde von der romantisch, abenteuerlichen Grundstimmung des Filmes »A Matter of Life & Death« von Michael Powell und Emeric Pressburger aus den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts abgeleitet. ?? Der belgische Singer-Songwriter Steven Bossuyt ist seiner Liebe zu eingängiger Pop/Rock-Musik wegen nach London gezogen, wo er unter dem Alter-Ego SHERMAN nunmehr eine rockige Combo anführt. Die erste Single »On your Side« hat so ziemlich alles, was ein Smash-Hit braucht (inklusive sehr nettem Video, starring Nele van den Broeck). Wenn man Ohrwürmer essen könnte, würden sie sicher hervorragend zu überbackenden Locusts und Caterpillers passen. Ein komplettes Album von Sherman wird im Laufe des Jahres auf uns zukommen: Mund, Ohren und Augen auf! ?? Ebenfalls gute Popkurzgeschichten erzählen können THE TELLERS, die als richtungsweisende Einflüsse The Libertines und die Violent Femmes nennen. Ihr neues Album »Close the Evil Eye« (PIAS Recordings) wurde von Gordon Raphael produziert, der den New York Proto-Slackern The Strokes bei ihren ersten beiden Alben produktionstechnisch unter die Arme griff. Und was macht der Autor eigentlich prophylaktisch gegen »Schmetterlinge im Bauch«? Gänsefüßchen hochlagern und Fußnoten massieren.
Gänsefüßchen hochlagern
Eine möglicherweise leicht abstrus anmutende Erklärung für diese zutiefst menschliche Befindlichkeit der sogenannten »Schmetterlinge im Bauch« kommt aus dem Bereich der Food-Fiction: in zehn Jahren werden Insekten auch in Europa und Nordamerika auf dem regulären Speiseplan stehen, 80 Prozent der Weltbevölkerung ernähren sich bereits jetzt von dieser hochwertigen Protein-Quelle, es steht eine unglaubliche Auswahl von über 1.000 verschiedenen Spezien zur Verfügung. Dieses Gefühl der »Schmetterlinge im Bauch« kann somit als kollektive Vorahnung dieses Zukunftsszenarios gedeutet werden. Aber auch makroklimatische Veränderungen in der Feelgood-Session Frühling sind möglicherweise katalysierende Faktoren zur Generierung dieses Ausnahmezustandes. Nach erfolgreicher Absolvierung von Winterdepression und Frühjahrsmüdigkeit keimen erste romantisch-zwischenmenschliche Regungen. Dezent verwirrt und gedanklich verweht sucht man nach den passenden Flugsimulatoren in der ubiquitären Pop-Manufaktur und stellt sich unweigerlich die Frage, ob denn nun gewachsene oder konstruierte Flug-Prothesen das richtige Instrument zur Aufrechterhaltung dieses Schwebezustandes sind. ZOEY VAN GOEY haben ihr aktuelles Album passenderweise »Propeller Versus Wings« (Chemikal Underground/Rough Trade) getauft. Unwiderstehlich luftig-melancholische Pop-Thrills gebiert dieses multinational ausgeformte Bandprojekt rund um Matt Brennan, Michael John McCarthy und Kim Moore. Adam Scott wurde 2010 ein fullyfledged Member dieser kanadisch-irisch-englischen Indie-Folkpop-Formation. Der Titel des Long-Players wurde von der romantisch, abenteuerlichen Grundstimmung des Filmes »A Matter of Life & Death« von Michael Powell und Emeric Pressburger aus den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts abgeleitet. ?? Der belgische Singer-Songwriter Steven Bossuyt ist seiner Liebe zu eingängiger Pop/Rock-Musik wegen nach London gezogen, wo er unter dem Alter-Ego SHERMAN nunmehr eine rockige Combo anführt. Die erste Single »On your Side« hat so ziemlich alles, was ein Smash-Hit braucht (inklusive sehr nettem Video, starring Nele van den Broeck). Wenn man Ohrwürmer essen könnte, würden sie sicher hervorragend zu überbackenden Locusts und Caterpillers passen. Ein komplettes Album von Sherman wird im Laufe des Jahres auf uns zukommen: Mund, Ohren und Augen auf! ?? Ebenfalls gute Popkurzgeschichten erzählen können THE TELLERS, die als richtungsweisende Einflüsse The Libertines und die Violent Femmes nennen. Ihr neues Album »Close the Evil Eye« (PIAS Recordings) wurde von Gordon Raphael produziert, der den New York Proto-Slackern The Strokes bei ihren ersten beiden Alben produktionstechnisch unter die Arme griff. Und was macht der Autor eigentlich prophylaktisch gegen »Schmetterlinge im Bauch«? Gänsefüßchen hochlagern und Fußnoten massieren.
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Text
Michael Franz Woels
Veröffentlichung
11.04.2011
Schlagwörter
Chemikal Underground/Rough Trade
PIAS Recordings
Sherman
The Tellers
Zoey Van Goey
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