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The Johnsons

Fuck The Johnsons

Echokammer

Diese Johnsons bestehen aus drei Ex-Merricks, als da wären Carl Oesterhelt (Carlo Fashion, FSK), Salewski und Hannes Polta. Unterstützung bekommen sie dabei von Christian »Dakar« Kreuz (DisCOPatrol, Ex-Dakar & Grinser). Und das ist gut so und bringt auch die nötigen (Jack Daniels)Schmierflecke in Spiel (»Mexican Fist«). Wobei The Johnsons eine ganz spezielle Mjunic-Mjusic-Machine sind. Reisen sie doch gekonnt zwischen »Monaco« und einer schon bei den Merricks faszinierend wahrgenommenen Ostblock-Exotica kreuz und quer durch die diversesten musikalischen Nebenregionen. Hauptsache keine Beschränkungen, keine Begrenzungen, aber dennoch jeweils genaue Koordinatensysteme. Also Exotica im Sinne von selber neu erfinden von bereits Entdecktem und es mit der Geographie dabei nicht so genau nehmen. Nur eben nicht in der Ami-Variante, die es nicht besser weiß/kann, sondern durchaus im Italo-Western-(Dub)Style, der dazu auch gleich eine (Diskurs-)Analyse als fröhliche Wissenschaft mitliefert. Pop als offensichtlich gespielte Maskerade/Schmiere. Faszinierend wie das Fake-England/die Fake-EngländerInnen der deutschen Edgar-Wallace-Filme oder Hitchcocks »schlechte« Rückprojektionen (die uns jedoch im Grunde nichts anderes sagen, als das wir uns, wie schon Georg Seeßlen ausführte, »in einem Traum befinden«). Da wurden Platten (Easy Listening, diverseste Klassik, Jazz, Exotica, Soundtracks) nicht nur als Samplingsteinbrüche schnell quer durchgehört, sondern wirklich gehört (studiert, analysiert, etc.) und es passiert einfach zuviel, als dass sich Erfolgserlebnisse in Sachen »Erkennen Sie das Zitat/Sample/die Referenz« einstellen würden. Klar hat das alles schon etwas Geheimniskrämerisches, aber so sind sie eben, die Zauberdschungel aus Roxy Mjunic.

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