Column One plündern einmal mehr die Verhältnisse zwischen androiden und humanen Kommunikationsformen und testen sie mittels blubbernder 70-Electronica, trashiger Sci-Fi und stehenden Drones, aufgepeppt mit programmatischen Themen wie »Electric Bones connect my mind«. Die seit 1991 im Berliner Methods-To-Survive-Net tätigen Column One verlegen Fluchlinien Richtung Cut-Up, Gregory Whitehead und A. Tarkowskij, unterlegt mit durch die 50s-Sci-Fi gebrochenem Futurismus-Fokus. Das fette Booklet strotzt nur so von surrealen Hybriden und im outer space, wo es keine Grenzen für die Imagination gibt, tummeln sich ein paar Soundtüftler (zusammen mit Robert Schalinski), die aus diesen kosmischen Strahlen Musik machen. Radiowellen lügen eben nicht. Dass dabei eine ganze Reihe von plunderphonisch hineingewobenem Zitaten-Raubbau betrieben wird, lässt erahnen, dass die Alien-Invasion schon längst abgeschlossen ist, ohne dabei einen Öltropfen Nostalgie zu verströmen. Egal ob auf verbotenen oder blauen Planeten, »Electric Pleasure« lässt jedem Robbie die Schaltkreise durchschmoren.

Column One
Electric Pleasure
90% Wasser
