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Dunkle Dröhnkammern, psychedelische Sommersounds

Viermal neues Material des Hamburger Labels Dekorder, und das alles in formschönem Vinyl: Beginnen wir mit Kirchenglockengeläute. John Twells aka XELA kartografiert auf »The Devine«, der zweite Teil einer mit »The Illumianted« begonnenen, spirituell beeinflussten Trilogie, die sonischen und rituellen Qualitäten einer Kirche. Begleitet vom paradigmatischen Klang der Glocken, werden hier mit Elektronik und Fieldrecordings Gesprächsfetzen ineinandermontiert und die bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten Chorgesänge auf der zweiten Seite legen Stimmungstexturen à la Organum frei. Recht bald hat man in diesem extrem dichten Geflecht die Orientierung verloren. In eine ähnliche Kerbe schlägt »L’Opus L’H« des Niederländers RAYMOND DIJKSTRA, ebenfalls Teil Zwei einer Dreierserie namens »The Advantages of Schizophrenia«. Düstere Welten aus Orgel, Tuba, Tape-Echo und Metallgeräuschen ziehen vorbei, das hier ist beste surrealistische Musik in der Tradition von Nurse With Wound oder HNAS. Eine Platte, die die Hörgewohnheiten ordentlich durcheinander wirbelt, um zu den versteckten Arealen der Psyche vorzudringen. Ziemlich anders dagegen das selbstbetitelte Debüt von IIBIIS ROOGE und »Youth Culture Index« von KING KONG DING DONG. Die neue Band der Musiker High Wolf und Neil Campbell spielt sich durch Krautrock-infizierte Psychedelikstimmungen, die an z. B. Flying Saucer Attack oder auch Trans Am erinnern, eingebettet in heimelige Stimmungen zwischen reduzierten Beats und im Raum stehen gelassenen Gitarrenwänden. »Iibiis Rooge« ist ein recht luftiges Album mit einer ordentlichen Prise Pop, Musik für Schwebezustände. Auf die Spitze getrieben werden diese Ansätze auf dem ersten Fulltime-Album der aus Philadelphia stammenden King Kong Ding Dong, die von mir einen Bonuspunkt für den durchgeknalltesten Bandnamen seit Langem bekommen. In charmanter Super-Lo-Fi-Soundästhetik quengeln sich die fünf Musiker durch elf Nummern, die beim kaputten Folk eines Cpt. Beefheart genauso vorbeischauen wie bei wunderbar kitschigen Songarrangements und verstimmten Gitarren. Als wenn’s ein Jam an den lazy days im Sommer wäre, schon konzentriert, aber ziemlich entspannt das Ganze.

Viermal neues Material des Hamburger Labels Dekorder, und das alles in formschönem Vinyl: Beginnen wir mit Kirchenglockengeläute. John Twells aka XELA kartografiert auf »The Devine«, der zweite Teil einer mit »The Illumianted« begonnenen, spirituell beeinflussten Trilogie, die sonischen und rituellen Qualitäten einer Kirche. Begleitet vom paradigmatischen Klang der Glocken, werden hier mit Elektronik und Fieldrecordings Gesprächsfetzen ineinandermontiert und die bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten Chorgesänge auf der zweiten Seite legen Stimmungstexturen à la Organum frei. Recht bald hat man in diesem extrem dichten Geflecht die Orientierung verloren.

In eine ähnliche Kerbe schlägt »L’Opus L’H« des Niederländers RAYMOND DIJKSTRA, ebenfalls Teil Zwei einer Dreierserie namens »The Advantages of Schizophrenia«. Düstere Welten aus Orgel, Tuba, Tape-Echo und Metallgeräuschen ziehen vorbei, das hier ist beste surrealistische Musik in der Tradition von Nurse With Wound oder HNAS. Eine Platte, die die Hörgewohnheiten ordentlich durcheinander wirbelt, um zu den versteckten Arealen der Psyche vorzudringen.

Ziemlich anders dagegen das selbstbetitelte Debüt von IIBIIS ROOGE und »Youth Culture Index« von KING KONG DING DONG. Die neue Band der Musiker High Wolf und Neil Campbell spielt sich durch Krautrock-infizierte Psychedelikstimmungen, die an z. B. Flying Saucer Attack oder auch Trans Am erinnern, eingebettet in heimelige Stimmungen zwischen reduzierten Beats und im Raum stehen gelassenen Gitarrenwänden. »Iibiis Rooge« ist ein recht luftiges Album mit einer ordentlichen Prise Pop, Musik für Schwebezustände.

Auf die Spitze getrieben werden diese Ansätze auf dem ersten Fulltime-Album der aus Philadelphia stammenden King Kong Ding Dong, die von mir einen Bonuspunkt für den durchgeknalltesten Bandnamen seit Langem bekommen. In charmanter Super-Lo-Fi-Soundästhetik quengeln sich die fünf Musiker durch elf Nummern, die beim kaputten Folk eines Cpt. Beefheart genauso vorbeischauen wie bei wunderbar kitschigen Songarrangements und verstimmten Gitarren. Als wenn’s ein Jam an den lazy days im Sommer wäre, schon konzentriert, aber ziemlich entspannt das Ganze.

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