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Doppeltes Risiko

Doppeltes Risiko

Sumo Beats

Das Cover dieser Veröffentlichung aus Wien lässt Böses erahnen: ein Mic und eine Nadel; nicht schon wieder eine durchschnittliche Representer-Platte, die österreichischer Rap so nötig hat wie Vegetarier das neue McDonalds-Menü. Aber weit gefehlt: der Herr Kaltschale und sein DJ Honeycut liefern mit ihrer EP ein mehr als solides Stück Musik ab, das getrost als Bereicherung der heimischen Szene bezeichnet werden darf. Auf sieben Nummern plus Intro und Outro, allesamt von den Beiden produziert, gibt es viel über Kaltschales Seelenleben zu erfahren. Der Rapper versteht es dabei den Zuhörer trotz des Verzichts auf spektakuläre Doppelreime stets zu fesseln, was einerseits an seiner gut verständlichen Stimme und andererseits an seiner persönlichen Authentizität liegt. Neben Rap-über-Rap-Texten (die hier besser klingen als gewohnt) und der obligatorischen HipHop-Liebeserklärung gibt es ungewöhnlich viel Storytelling mit Pointe. Die Beats sind sauber gemischt, sehr melodiös und bieten das perfekte Gerüst für Kaltschales Lines, die Honeycut am Crossfader dezent aber effektiv ergänzt. Alles in allem hat diese Platte einen Charme der mich an »Werwaswannwiewo« von T.C. erinnert: schlicht, ehrlich und einfach gut. Und so macht dann auch das Cover Sinn.

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Text
Kamp

Veröffentlichung
30.12.2003

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