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Dominique Fils-Aimé

»Stay Tuned«

Modulor Records/Groove Attack

Nach »Nameless« im Jahr 2018 ist »Stay Tuned!« das zweite Album der Haiti-stämmigen Kanadierin Dominique Fils-Aimé. Sowohl das Promotionteam ihres Vertriebs als auch die Rezensionen ihres aktuellen Albums legen Gewicht auf ihre politischen Statements zu Black Consciousness. Vergleiche mit Solange Knowles bieten sich an. Wie diese greift Fils-Aimé afroamerikanische Geschichte in Hinblick auf Bürgerrechtsbewegungen und individuellen »Widerstand« auf; wie diese ist sie Singer-Songwriterin. »Stay Tuned« ist der zweite Teil einer Trilogie zu besagter Thematik. Das klingt etwas bemüht – und ist es auch. Die Musik von Fils-Aimé ist sparsam instrumentiert: Piano, Bass, Percussion, Trompete, eine sparsame Gitarre lassen ihrer Stimme viel Raum, sich nuanciert (und gelegentlich etwas prätentiös) zu präsentieren. Nina Simone ist sicherlich einer ihrer Haupteinflüsse. Das Poetische der oft skizzenhaften Songs wird durch Jazzeinflüsse unterstützt; selten entwickelt ein Song aber jenen Groove, der ihn aus der disziplinierten Selbstgenügsamkeit einer Message-schwangeren Ästhetik befreit. So annähernd gelingt solches aber doch gelegentlich – mit »Some Body«, »Revolution Serenade« oder »Joy River«, von Gospel beeinflussten Songs, die die Hörer*innen als Befreiung aus dem Korsett des Konzepts erleben, ohne jedoch wirklich erlöst zu werden, denn auch diese Songs verebben letztlich, ohne die Hörer*innen wirklich zu erfassen. Das alles mag so gewollt, geplant sein, wie es eben ist – es verhindert aber leider auch, dass dieses gut gedachte Album wirklich zündet, dass Wind in die Glut fährt.

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