Kreidlers letztes Album ist schon einige Zeit her. Mittlerweile haben sich die Düsseldorfer vom Bassisten Stephan Schneider getrennt und damit endgültig Verbindungen gekappt, welche die Band in einen Post-Rock-Kontext einordenbar machte. Vielmehr wird versucht Randbereiche des 80er-Pop zu erforschen. Mit Momus, einen der letzten Helden dieser Dekade, gibt’s auch gleich einen Vokal-Track. Ansonsten brillieren Kreidler mit der Installation einer Erinnerungs-Maschinerie, die vorallem die melancholische Seite der frühen New-Wave-Phase ausweidet. Natürlich kommt das alles im zeitgemäßen Gewand, manchmal lugen House und Dub um die Ecke. Von irgendwelchen Peinlichkeiten bleibt man also verschont. Für diese Platte sollte einfach die Abteilung »schöne Musik« wieder in den Plattenläden eingeführt werden.

Kreidler