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Telekinesis

»Dirty Thing«

Morr Music

Ein singender Schlagzeuger, dessen Debüt durchaus gefiel, bringt nun eine EP mit fünf Songs, davon zwei neu, einer gebraucht, und zwei gecovert. Das Ganze erscheint digital im August, und physisch Anfang Oktober. Alles selbstgemacht, wird beteuert, zuhause mit dem grottenschlechten Mikro des MacBook, als Hommage auf die Lo-Fi-Kultur. Ja, wow! Als Student des Liverpool Instititute for Performing Arts von Paul McCartney unterrichtet, sollte es einem schon nicht ganz ungewöhnlich schwer fallen, perfekte Indiepopsongs Marke »Hurra-wie-nett-wir-sind« herauszubringen, hindemal alle Regeln des Marketing, wie bewiesen, bekannt sind: erst iTunes, dann YouTube, dann Album. Fünf Songs lang hält auch die Generation Klingelton bei ein und dem selben Artist aus. Kurz: es ist ein perfektes Produkt, es sind perfekte Zwei-Minuten-Songs, es ist perfekt für die Welt und somit komplett uninteressant für den Rest. Andrerseits, kann man das dem Künstler anlasten? Kann ausgerechnet der bemühte Michael Lerner, Tontechniker, Allroundmusikant, und überrascht über seinen eigenen Rock ’n‘ Roll, wie er freimütig in einem Interview für den »Onion« zugibt (»Oh my gosh, I’m making rock’n’roll music, and you can’t really press ??play?? on a laptop and play rock’n’roll music.«) etwas für die Uninspiriertheit dieser modernen Zeiten? Sagen wir: nein. Und sagen wir: ein Stück vom Kuchen soll jeder kriegen, und gerne auch er.

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