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Various Artists

Boyz Revenge

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Besser in Deckung gehen, liebe Mädchen, denn das andere Geschlecht holt nun zum fulminanten Rückschlag aus. Nachdem die Burschen auf der im letzten Jahr erschienen, bezaubernd erfrischenden »Toxic Girls«-Compilation eine ordentliche Dögelei über sich ergehen lassen mussten, ist es nun an ihnen zu zeigen, dass auch Jungs Spaß haben wollen, wie dDamage und Tekilatex mit einer modifizierten Cindy-Lauper-Coverversion emphatisch belegen. Musikalisch bedienen sich die 21 Artists eines breitgefächerten Potpourris, das von Elektropop und Abstract HipHop bis hin zu Antifolk oder Noise reicht und unter dem gemeinsamen Nenner homerecorded firmiert. Schon wieder ’ne Schlafzimmerproduktion, höre ich da raunen? Ja, aber derart entzückend wurde so was schon lange nicht mehr praktiziert. Wenn Boulder dDash, der übrigens auch auf Angelika Köhlermann beheimatet ist, versucht den wildgewordenen Synthesizern seine Vision von Männlichkeit einzutrichtern oder Simon Wess in Form einer wunderschön melancholischen Poptraube mit seinem Ex abrechnet (»I wish him the worst, really«), dann ist das schlichtweg großartig. Ähnlich wie Deep Jail, dem wohl ein Orden für den, weil derart unprätentiös, untanzbarsten Tanzbodenfeger des Jahres verliehen werden sollte. Oder Vinz, welcher mit seiner »Always on my mind«-Version sogar Will Oldham wie eine Frohnatur aussehen lässt. Oder, oder, oder. Es fällt wirklich schwer, sich hier auf die vorgegebene Zeichenanzahl zu beschränken, schlummert einfach in jedem Track zumindest eine solch charmante Idee, dass eine Schwärmerei für diese Platte wohl Seiten füllen könnte.

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