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Girls against Boys

You can't fight what you can't see

Jade Tree

Cute as fuck, let us space our days away. Klar, Pussy-Kätzchen. Alles gecheckt. Was aber nouveau im Hause GvsB ist, bleibt ein wenig vage. Die damaligen NeuNeu Yorker aus dem Washingtoner EmoCore-Land (O la la l?urbanite!) spielen nicht nur ihren knochentrockenen Popcharme, ihren sprühenden Dampfwalzenrock unvergleichbar tighter als das Geschlecht eines Chihuahas. Sie thematisierten in den Nineties vor allem das, was den Untergrund die Folgejahre hindurch ankicken sollte: Die vereinsamte Veredelung des Untergrunds. Die Mutation des Punks und Lärmrockers zum Martini schlürfenden Joe Coolismo, zum einsamsten aller Sonnenbrillen tragenden Großstadtwölfe. Wobei das glamig glitzernde Hochglanzäußere, das in den Songs durchstreift wird, nichts als Phrasen und innere Leere hinter der postmodernden Füllfassade birgt. Der weltverzweifelte Grunge-Jüngling, gefangen im Vierfarb-Hochsicherheitstrakt. Tatsächlich: In the context of no context, everywhere cool is nothing new. Als Hauptdompteure des Glamourgedankens war da gerade von ihnen zu erwarten, dass sie den obligaten Major-Sellout als Sieger überstehen würden. Doch »Freak*on*ica« bügelte klassisch industriell die Ecken und Kanten glatt, kastrierte die lebendnotwendig klirrenden Gitarrenwände. Da freut es, nach vertragsbedingtem schwarzen Loch wieder die alte Maschine begrüßen zu können. Das klingt zwar eben altersgetrübt (das üble »300 looks for the summer«) und kann nicht an die gelungene Einarbeitung von Electronica in den Chord-Rabaukenwust anknüpfen. Doch wenn?s trotzdem die Grenzen des Rezepts durchstößt (»Kicking the Lights“, »All the Rage«), knickt die Gangschaltung gleich auf Überschall. The kicking Truth hinter der Generation Garbage. Lifestyle, that kills!

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
16.10.2002

Schlagwörter

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