Luis di Matteo stammt aus Montevideo, Uruguay. Er ist mit dem Candombe aufgewachsen, der ursprünglich die wichtigste Ausdrucksform der Afrikaner in der Diaspora war und heute ein integraler Bestanteil der Musikkultur Uruguays ist. Di Matteo ist ein Weggefährte Piazollas und einer der bedeutendsten Erneuerer lateinamerikanischer Musikformen.
Und genau das konnte ein begeistertes Publikum am Samstag im Technischen Museum miterleben: Di Matteo tritt allein auf die Bühne. Groß, langes, schwarzes, wild wucherndes Haar. Er nimmt das Bandoneon und lässt seine Musik in den Saal schweben.
Seine Variante des Tango Nuevo – er spielte an diesem Abend ausschließlich eigene Stücke – geht sehr stark in Richtung Kammermusik und ist ein Eklektizismus aus Milongas und Candombes, der oft in einem Stück mehrere Ebenen erzeugt. Hier spielte einer, der Musik lebt. Und in jedem Fall zu verzaubern weiß.
Wenn einem bei dieser traumhaften Musik die Augen zufallen – wer sollte einem das verdenken? Eines der frei schwebenden Stücke an diesem Abend hieß »Un Dia De Mi Vida« – »Ein Tag in meinem Leben «. Der Tag, an dem Luis di Matteo in Wien war, war ein besonderer Tag. Und weil morgen ja auch noch ein Tag ist, lautet das Motto einfach: Zuerst weiterträumen, schlafen und dann – Buenos Dias!
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