Aber hallo, was ist denn hier passiert? Nach Jahren konsequenter Dekonstruktion traditioneller Musikstrukturen präsentiert sich das österreichische Trio auf seinem neuen Tonträger als wiedergeborene Popband. Schon die Portraits freundlicher junger Frauen im Booklet weisen in eine neue Richtung, und auch wenn es hier einmal mehr vor allem um das leidige Thema Liebe und ihre Tücken geht, spielen sich Emerstorfer, Hofbauer und Wiesbauer mit unerwarteter Lockerheit durch 17 erstaunlich gefällige, aber stets stilbewusste Songs. Wie schon bei Wiesbauers wunderbarer Solo-CD »Scrapyard Music« hat der verstörende Autismus der beiden ADLL-Vorgängeralben weitgehend einer eleganten Melancholie Platz gemacht. So kommen Erinnerungen sowohl an Brian Eno oder Pulp als auch an den Blue-Eyed Soul-Pop der 80er Jahre oder Produkte aus dem Hause Morr auf. Für elektronische Unterstützung sorgen u. a. Bernhard Fleischmann und Christof Kurzmann. »Perfect Teen« können Sie bedenkenlos Ihren Eltern vorstellen! Na ja, nach ein, zwei Gläsern Schnaps jedenfalls.
Aber Das Leben Lebt
»Perfect Teen«
niesom/Trost
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