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Wire

»Red Barked Tree«

Pink Flag/Cargo/Trost

Hoopla, der Wolf hat Kreide gefressen! Kein Röhren und Feedbackgewitter, keine aufbäumenden Klangexperimente mit hohem Nervzutzelfaktor oder tanzversessene Beatspirenzchen weit jenesits der Fünfziger gealterter Punks im Maßanzug. Die dritte Rückkehrplatte der großen Wire ist weniger Bolzalmanach greiser Aufrührer als ein Modern Piece klassizistisch britischen Gentleman-Rocks der Kategorie früher Roxy Music und XTC, in seiner rehäugigen Traumverlorenheit bisweilen sogar haarscharf dran am Edwyn-Collins-/Orange.Juice-Thron des gehobenen Gitarren-Jingle-Jangles. Ausverkauf? Fucking No! Hatte sich White Noise-Rauhbein Bruce Gilbert schon am Vorgänger »Objective 47« zugunsten sonnenstrahlenderer Tracks verabschiedet, ist der Neuling nun noch süffiger, lebensfreundlicher, konkret ihr erstes reines Mitsing-Album, dass sogar R.E.M. und Feeder-Fans umarmen werden. Spitzen, Stacheldraht, böse Texte regnet es nichtsdestotrotz zuhauf und Pop war für ein, zwei Songs immer schon ein Fixstarter im Wire-Universum. Aber anders als zuletzt ihre Weggefährten New Order stürzen sie in keinem Moment in hohle Blödheiten ab. Und wer wehrt sich schon gegen ein ganzes Album »Outdoor Miner« und »I am the Fly«. Und jetzt alle: Please take your knife out of my back and when you do, please don’t twist it!

Home / Rezensionen

Text
Paul Poet

Veröffentlichung
27.05.2011

Schlagwörter



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