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Fujako

»Landform«

Angstrom/Toolbox

Re-Release dieser Platte, die bereits 2009 als Download auf dem Label WordSound (WS) erschienen war. Und die Wiederveröffentlichung auf Doppel-Vinyl ist jede Sekunde wert. Fujako ist das Projekt des Portugiesen Jonathan Uliel Salandha (Soopa, HHY) und des Franzosen Nyko Esterle (Radon, Ripit), aufgenommen wurde ihre erste gemeinsame Platte »Landform« im portugiesischen Nirgendwo. Im Prinzip ist mit dem Verweis auf WS alles gesagt: dunkle, kaputte, scheppernde Beats, Dub mal HipHop, Illbient der reinsten Güte. Wie für WS üblich, sind immer wieder Soundsprengsel eingearbeitet, die an arabische Instrumente gemahnen, alles im super Slow-Motion-Bereich. Als MCs treten Sensational, Seraphim, Native und Scalper auf, DJ Urine liefert Turntable-Bearbeitungen und Esterles Tour-Kollege Tzii steuert schließlich noch einen zusätzlichen Mix bei. Wie beim letzten Album von Spectre »Death Before Dying« (WS, 2010) habe ich auch bei Fujako neben der Begeisterung für diesen Sound ein Problem: Dieser damals so einzigartige (Illbient-)Sound hat sich selbst bei den Protagonisten in den letzten Jahren nur sehr überschaubar weiterentwickelt. Die entschleunigten Beats, die spooky Tunes etc. sind bekannt. Immerhin wird mit der Nummer »Queda de regoufe« tief ins Jazz-Fach gegriffen, in die Unendlichkeit gedehnte Bläser komprimieren sich zum Strengstoff, dich aus deinen überkommenen Wahrnehmungsparametern rauszukicken. Aber wahrscheinlich muss man am ehesten die Konsequenz schätzen, mit der Fujako die dunklen Seiten des Selbst ausloten und einigen hervorragenden MCs eine Plattform bieten. Mein Highlight dieser Platte ist »Irradies« mit Cheravif, das sich von einem recht typischen Illbient-Looping zu einem Bass-Dub-Monster auswächst, das etwa Techno Animal gut zu Gesicht gestanden hätte. Geistermusik in acht unverschnittenen Dosierungen.

Home / Rezensionen

Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
26.07.2013

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