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Ensemble Economique

»Melt Into Nothing«

Denovali Records

Wenn ich richtig mitgezählt habe, ist »Melt Into Nothing« innerhalb von sechs Jahren die 18. (!) Platte von Brian Pyle, dem Kopf hinter der amerikanischen Band Ensemble Economique. Sagen Sie nicht Dreampop oder Shoegaze dazu! Anzunehmen ist indes, dass Pyle ziemlich sicher die Outputs des Labels 4AD rückwärts auswendig kennt. Und für die Gitarreneffekte des Tracks »Hey Baby« dürften wohl Neil Young beziehungsweise Chris Isaaks »Wicked Game« Pate gestanden haben. Dieser schwelgerisch-langsame Sound hat die Moll-Bitterkeit verwaschener Regentage, Gitarrenlinien ziehen wie träge Wolken vorbei, in die die Orgel zarte Klangtropfen setzt. Das sind wohlmeinende hauntologische Gespenster, die da an der anderen Seite des schweren, matt glänzenden Samtvorhangs eine musikalische Séance feiern. Diesmal bekommt Pyle Unterstützung von der Pariser Elektronikerin Sophia Hamadi und den Vocals von DenMother, wodurch sich auf »Melt« im Gegensatz zum Denovali-Vorgänger »Light That Comes, Light That Goes«, den Pyle im Alleingang abgeliefert hatte, ein dialogischer Exzess über mysteriöse Emotionalitätslagen entspinnt. Bei aller Zugänglichkeit umgeht die CD kühn trübe Gemeinplatz-Tümpel, die sich auf dem Weg nach oben beinahe anbieten würden. Für Freunde der sanften Zwischentöne.

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