Nicht ganz zehn Alben haben Mose aus Vorarlberg bereits veröffentlicht. Doch scheinbar passierte das, ohne dass sie wirklich wahrgenommen wurden, denn zumindest über die lokalen Blätter hinaus las man wenig von dieser Formation. Möglicherweise haben sie eigentlich eher so für sich am Wochenende auf einer abgelegenen Schutzhütte für sich rumgeklimpert und dabei gar niemanden wirklich was hören lassen. So unscheinbar, wie die Band auftritt, ist auch ihre Musik äußerst subtil und unaufdringlich. »Film Musik« ist eine Sammlung von Stücken, die, wie Filmmusik es so an sich hat, meist als Begleitung konkreter Szenen komponiert wird und so verschiedene Teile einer Erzählung klanglich ausarbeitet. Typisch Filmmusik findet man auch hier viele für sich sprechende Titel und weil man in diesem Falle nun aber keine Filmszenen zur Verfügung hat, muss man schauen, dass sich da etwas in einem selbst ergibt, Hilfe leisten tun nur die Titel der Songs. Die Langsamkeit, die Melancholie, das unaufgeregte, zurückhaltende Spiel erinnert wahlweise an Yo La Tengo oder Bohren & der Club of Gore, eigentlich aber auch nicht. Man hat es hier mit dem romantischen Zusammenspiel auf einer von aller Welt abgeschnittenen Alm im Sommer, bei Nacht, möglicherweise mit Selbstgekästem (Bergkäse, Frischkäse, dazu schweres Brot und Schinken) zur Verpflegung zu tun. Die Arbeit mit Trompete, reserviertes Gitarrenspiel, liebliches Glockenspiel, ganz wenig Gesang auf der zweiten Seite, hier und da mal »Experiment«, oft kaum taktangebendes Schlagzeug, am Ende jedoch jazziger, wie in einer Kneipe in Twin Peaks zu hören, macht im Ganzen Musik, die man für Hintergrundmusik halten könnte. Aber das ist falsch. Nicht machen. Genau zuhören!
Mose
»Film Musik«
Klangbad
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