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O3

»Trashumancia«

Sofa Music

Zu Beginn gleich einmal eine Begriffsklärung: Der Titel »Trashumancia« bezieht sich nicht auf ein Wortspiel mit »trash« und »human«, sondern ist schlicht der spanische Ausdruck für Transhumanz, also die Wanderbewegung von Menschen mit ihren Nutzviehherden. Die MusikerInnen Ingar Zach (Percussion, Electronics), Alessandra Rombolà (Flöten, Keramikgegenstände) und Esteban Algora (Akkordeon) begaben sich dafür in das nordspanische Dorf Urueña, wo sie auch ihr erstes Album »… de las piedras« (2007) aufgenommen hatten. Als Aufnahmestudio diente bei beiden Alben eine romanische Kirche. »Trashumancia« entfaltet eine Erzählung ohne Worte in sieben Kapiteln, von »amaneceres« (Tagesanbruch) bis zu »al caer la noche« (Einbruch der Nacht), in der Stille, leise Töne, schrille Pfiffe, klappernde und schleifende Geräusche, zarte und laute Töne ein Klanggewebe bilden, das HörerInnen in seinen Bann zieht. Was im Einzelnen zu hören ist, ist nicht immer eindeutig zuordenbar, Klänge können als Spiel des Windes, Eisenbahn- oder Tierlaute interpretiert werden, mitunter sind es wohl auch echte Naturgeräusche, die auf die Aufnahmespuren gelangt sind. Zeitweise steigt leichte Beklemmung auf, fast stockt der Atem, so intensiv wirkt die Atmosphäre.

Home / Rezensionen

Text
Jenny Legenstein

Veröffentlichung
13.03.2018

Schlagwörter

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