Rise of the e-Indie. Nachdem Electronica sich selbst überfahren hat, kommt nun das Bündnis mit dem Post-80er-Gitarrenuntergrund. Gepflegte Joy-Divison-Depression. Die sedativen Gitarrenwälle von Spaceman 3. My Bloody Valentines melancholischer Hippie-Fuzz. Und sämtliche sechssaitigen Songkomplexe aus dem Anspruchshaus von SST. Dazu ein wenig LoFi-Authentizität, Selbstgemachtes von Mamas Liebsten, einmal durch den ProTools-Shaker gejagt und fertig ist die neue Generation Nabelmusik. Guitar, Soulo und eben Manitoba beherrschen das Klanggenom aus Warps plinkiploinkendem Ätherstreifen mit handfester Echtheit am natürlichsten und besten. Der Cocooning-Leichnam, den der Dancefloor vergessen, der Post-Grunge nie gesucht hat, ist wieder geboren. Manitoba alias dem nach London exilierten Kanadier Dan Snaith kann insbesondere den wiederaufgelegten Sommer der Liebe gone bad besonders gut, Stammwürze Meat Puppets, Primal Scream und die via Jim O’Rourke gelungen notbeatmeten Sonic Youth. Zweitwerk »Up in Flames» gießt Milch und Honig gleich in Hektoliteramphoren unters Volk – wenn’s Platz im Wohnzimmer hat. Ganz Woodstock passt in einen Mann, sieh an!

Manitoba
Up In Flames
Leaf
