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Too much is not enough!

Partizipationsspielchen sind eine erfolgreich Erfolg simulierende Strategie in Elektronikerhausen, wenn man am kreativen Dead End steht. Da werden Platten ganze Zitatalmanache und Big Name-Nachschlagwerke, wenn sich auf jedem Track neben dem Gastgeber noch ein bis zehn ehrenwerte Gasthonchos bewegen.

Das Ergebnis vom Remixaustausch am Postweg bis zur klassischen Gastsängerrolle im Fiepsud bleibt bei 95% eine klinisch fade Suppe, zuletzt beim tödlich faden »Encounters«-Album der SOFA SURFERS verkostet. So hüllt PLURAMON auf »Dreams Top Rock« (Karaoke Kalk/Soul Seduction) plötzlich Julee Cruise in geschmacklose TripRockNichtigkeiten, statt seine üblich faszinierenden E-Kraut-Wäldchen zu errichten. Ein PlinkPloink-Kapazunder wie SI BEGG rollt auf »Director’s Cut« (Mute/Virgin) einen ganzen Waggon Prominenz von DJ Rush bis Jamie Ball in einen Sperrverhau nervöser Hochglanzbeats, die sich zwar erlesen geben, aber nie entscheiden in welche Richtung, Jungle, Headz, Bounce, sie ausschlagen sollen. Und Apollo 440, die einst Van Halen durch den Block Rockin Beatdschungel bis zur Hiteintagsfliege jagten, versuchen auf dem DoCD-Opus-Magnum »Dude Descending The Staircase« (Sony Music) endlich erwachsen und ernst genommen zu werden. Da ist man nicht gern allein, und die Beatnuts, Jalal und Jack Kerouac sind sicher gute Händchenhalter. Doch mehr als ein müdes Lächeln des Mainstreams wird diese eher zerfranst als facettiert wirkende Böllerladung aus Hyperfunk und Post-Break Rumble nie erreichen. Get a real job!

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
06.10.2003

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