»The Swimming City«

Erst mal ein paar Backgrounds klären. Hinter dem Namen ZeA verbirgt sich der Niederländer Arnold de Boer, der seit 2009 als Sänger bei den umtriebigen Post-Punk-Veteranen The Ex tätig ist. Ähnlich wie The Ex ist auch de Boer offen für alle Windrichtungen, auf seiner Website gibt es eine eigene Unterseite, die zu seinem Studioprojekt in Ghana führt. Wir sind hier also auf der hellen Seite der Macht, das sollte nicht unter den Tisch gekehrt werden. »The Swimming City« ist die mittlerweile fünfte Solo-LP von de Boer (nebst unzähligen Singles und EPs und Zeugs), aber die erste, die er mit einem Haufen Gastartisten bzw. eigentlich Freunden eingespielt hat. Auf einem Song röhrt Mats Gustafsson, auf einem anderen klimpert der Pianist Oscar Jan Hoogland und einmal ist auch der großartige Klarinettist Xavier Charles beteiligt, mit dem de Boer bereits 2012 die 7“ »Bourgeois Blues« (eine Fall-Nummer) aufgenommen hat. Diese 7“ war nicht zuletzt wegen Charles‘ signifikantem Beitrag großartig, der Nachfolgesong auf dem aktuellen Longplayer (»All Words have been here first«) tritt würdig in diese Fußstapfen. Auch sonst bietet »The Swimming City« herrlichen Breakpop mit minimalistischen und leicht noisigen Einschüben, mal herrlich entspannt, mal hübsch sperrig und darum zum nochmaligen Hören einladend. Das wunderhübsche »It’s Quiet« von der 2012er 7“ ist auch wieder vertreten, was man gerne nachsieht. Nur die letzte Nummer, das friesisch gesungene »Ik Kin Der Net By«, driftet in die allzu gemütliche Folkecke ab, aber ein Streichresultat darf natürlich sein. Insgesamt eine feine LP, die einem so richtig schön ans Herz wachsen kann, wenn man sie nur lässt.