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Sleaford Mods

»Spare Ribs«

Rough Trade/Beggars Group

»We’re all so Tory-tired«, heißt es gleich im Opener des neuen Sleaford-Mods-Albums. Und wenn der Name des neuen reichsten Mannes der Welt im Titeltrack »Spare Ribs« gedroppt wird, dann bedeutet das natürlich auch nichts Gutes – für Elon Musk. Ja, auf die Sleaford Mods ist Verlass. Klassenbewusst machtkritisch richten sie die Stinkefinger gegen Pandemieprofiteure wie ihn, anstatt die Ellbogen seitwärts auszufahren und nach unten zu treten. 2020 hat die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer gemacht. Der Eloquenz der Sleaford Mods konnte es jedenfalls nichts anhaben. Und so können wir uns nach der letztjährigen Compilation »All That Glue« an ihrem sechsten Album erfreuen. Die bewährte Kombination von Jason Williamsons beißenden Rants und Andrew Fearns minimalistischen Synthbeats plus repetitiven Basslines mit sparsam eingesetzten Soundschnipseln funktioniert nach wie vor punktgenau. Die musikalischen Veränderungen sind minimal, aber es gibt sie. Zwei starke weibliche Stimmen sorgen für einen willkommenen Support: die britische Newcomerin Billy Nomates auf »Mork N Mindy« sowie Amy Taylor von den australischen Punkrockern Amyl & The Sniffers auf »Nudge It«. Der Rausschmeißer »Fishcakes« schließlich groovt nahezu versöhnlich und erlaubt es Jason sogar, einen Hauch von Melodie zu intonieren. Tanzt diesen Privilegiencheck!

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