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Scraps Of Tape

»Sjätte Vansinnet«

A Tenderversion Recording

Nostalgie! Wie ich sie hasse! Ich und du und du! Nein, nein, wir wollen keine Nostalgie! Und dieser Retromania-Scheiß kommt uns auch nur vermetat und hauntologisch durch die Boxen! Trotzdem wurde ich nostalgisch, als ich neulich eine Platte der schwedischen Post-Rocker Scraps Of Tape im Briefkasten fand. Meine erste Scraps Of Tape war eine CD aus dem Jahr 2004 – in einem Umschlag des Tenderversion-Labels, deren völlig vergessene Band namens September Malevolence ich besprechen wollte, die wahrscheinlich ähnlichen Früh- bis Mid-Naughties-Post-Rock produzierten und sicher, wie die alle damals, auch mit Logh befreundet waren. Zehn Jahre später und: Scraps Of Tape hauen mich weg! Ohne jede Ironie, ohne jede Nostalgie, das hier ist aus dem Nichts das Beste, was ich seit Jahren in dem Soundschema gehört habe. Weil das etwa nicht die üblichen Laut-Leise-Melodiehochplateau-Eisgipfel-undvonvorne-Struktur bedient, sondern auf »Sjätte Vansinnet« einfach herrlich kraftvoll drauflosrockt, wie Aereogramme in gut gelaunt und unzynisch. Ja, hört hört, sie rocken! Einfach so! Mit großen Melodien und dichtestem Sound! Wahrscheinlich headbangen sie sogar dazu! Guilty pleasure, schon klar, aber, mal ernsthaft: Diese Platte macht 300% mal mehr Spaß als die neue, durchweg positiv beurteilte aber superlangweilige von Mogwai.

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