Stillleben © Jens Friebe
Stillleben © Jens Friebe

Quarantänetalk #4 mit Jens Friebe

Im »Quarantänetalk mit …« Künstler*innen erkundigen wir uns nach deren Befinden angesichts der COVID-19-Situation, diesmal bei Herrn Jens Friebe.

Jens Friebe ist Autor und Musiker, als letzterer veröffentlichte er u. a. 2014 bei Staatsakt »Nackte Angst zieh dich an wir gehen aus«, das man gerne als eines der schönsten deutschsprachigen Alben der letzten 10–20 Jahre bezeichnen darf, sowie 2018 »Fuck Penetration« (ebd.), das man neben dem Vorgängeralbum gerne als eines der schönsten deutschsprachigen Alben der letzten 10–20 Jahre bezeichnen darf. Schon zum letzten Tonträger gab er skug ein paar Antworten auf wichtige Fragen, nun haben wir nochmal zehn Fragen gestellt und ein paar interessante Einblicke in das Leben eines Indie-Künstlers gewährt bekommen.

skug: Auf einer Regenbogenskala von Rot bis Lila: Was ist gefühlsmäßig dein persönliches Corona-Farbspektrum?
Jens Friebe: Äh. Was ist jetzt gut und was schlecht auf der Skala? Na, sage mal so Türkis bis Orange.

Wie ist deine Quarantäne-Wohnsituation?
Komfortabel. Aber ohne Balkon.

Wie oft gehst du raus? Wie schützt du dich und andere?
Im Schnitt einmal am Tag. In Räumen trage ich einen Stoffschlauch (siehe Bild).

Wie ist dein Tagesablauf in der Krise? Hast du Rituale?
Ich stehe morgens früh auf und setze mich an den Text, den ich grade schreiben soll. Dann fällt mir ein, dass ich einen Tee brauche und was zu knabbern. Wenn ich zurück bin, schaue ich dann erstmal, was mit Corona los ist. Dann düstere Stimmung, Müdigkeit. Noch mal ins Bett zwei, drei Stunden. Dann an die Arbeit, aber noch mal gucken, ob wer auf den Scheiß, den ich zu Corona oder was, das mich davon ablenken sollte, gepostet hab’ [vmtl. auf Facebook, Anm.], geantwortet hat. Wenn ja, wieder antworten, eventuell Streit oder auch ein Hin-und-her lustigster Einfälle. Dann noch mal raus, bevor es dunkel ist. Eventuell was einkaufen. Zurück dann arbeiten. Nach einer Stunde merken: keine Konzentration. Irgendwann Essen kochen. Essen, meist mit Freundin. Dann noch irgendeinen hirnpulverisierenden Dreck glotzen. Unruhig schlafen. Also so wie immer eigentlich.

(Wie) hältst du dich fit und bei Laune?
Strampel- und Greifbewegungen.

Wie intensiv verfolgst du öffentliche Debatten?
Etwas intensiver als sonst.

Hehe. Welche Handcreme benutzt du?
Keine speziell für die Hand. Nivea Körperlotion für alles.

Welche Musik, Filme, Serien, Bücher empfiehlst du?
Musik: Barbara Howard, Fuffifufzich, Chris Imler. Alle Filme von Hirokazu Koreeda. Serie: Wer noch nicht gesehen hat, auf jeden Fall »Bojack Horseman«. Bücher: Thomas Mann und Paula Irmschler.

Wähle aus und begründe (Mehrfachauswahl möglich):
– A: Dosenwerfen aus Passata-Dosen
– B: Höhle bauen und Hörspiele hören
– C: Bier-Yoga
– D: …
D: Containern im eigenen Mülleimer.

Was vermisst du am meisten, was hast du neu für dich entdeckt?
Vermissen: Feste, Schwimmbad. Neu wiederentdeckt (wie viele): Telefonieren.

Selbstporträt © Jens Friebe
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