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Scuba

»Personality«

Hotflush Recordings

Nach seinem fulminanten Beitrag für die DJ-Kicks-Serie hat sich Scuba an einem neuen Studioalbum versucht. »Personality« kommt sehr selbstbewusst daher, möchte Vielseitigkeit signalisieren. Wer lässt sich schon gern den Vorwurf einer langweiligen Persönlichkeit gefallen? Hier ein paar jazzig angehauchte Percussions, dort ein üppiges Make-up aus den 1980ern, im letzten Drittel der CD gibt’s für die Fraktion der Nostalgiker sogar noch einen Jungletrack. Die Beats wirken meist ausgereift und zeugen von sorgfältiger Arbeit am Detail. Wucht und Zärtlichkeit liegen nah beieinander, sie bedingen sich gar gegenseitig und stärken den Kontrast. Das ist die gute Nachricht, was nun folgt, ist die schlechte. Denn trotz all dieser Bemühungen wird man als kritischer Hörer den Eindruck nicht los, dass gerade die Basslines ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Sie hören sich mehr als uninspiriert an, was dem ganzen Album leider den Charakter des ?bereilten angedeihen lässt. Immerhin geht’s hier um Bassmusic. Die Ideen sind vorhanden, aber ihre Ausformulierungen klingen nach Ungeduld und kaum reflektierter Routine. Bei »Dsy Chn«, »July« und sogar »NE1BUTU« mag Scubas Rezept für den Basslauf noch prima funktionieren, beim Rest des Albums sind Schwung und Inspiration aber offenkundig abhanden gekommen. Die schönste Vielseitigkeit entpuppt sich nach einer Weile als belanglos, was einst als solide galt, verkommt zur Einfallslosigkeit. Da helfen auch die hübsch installierten Kontraste nicht mehr weiter.

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