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Sam Prekop

»Old Punch Card«

Thrill Jockey/Trost

Etwas unerwartet legt Sam Prekop einen instrumentalen Zwischenstopp am modularen Synthesizer ein. Keine Songs, kein Gesang, keine brasilianischen Rhythmen – überhaupt kein Beat! Damit wir Schreiber nicht gar so leer dastehen, gibt Sam folgende Referenzen an: frühe Musique Concrète, BBC Radiophonic Workshop, Nuno Canavarro, Raymond Scott, David Behrman und freie Improvisation. Und frei ist es, was hier in neun Einheiten von A nach Z führt. Der Titel spielt auf mechanische Ursprünge des verwendeten Geräts an und liefert zudem eine gute Analogie zum gebotenen Retro-Futurismus. In meiner bisherigen Hörwelt fällt mir nur der »Andromeda Strain«-Soundtrack von Gille Mellé ein, der phasenweise ähnlich klingt. In der zweiten Spielhälfte des Albums schöpft Prekop die melodischen Potentiale stärker aus und schummelt einmal Gitarre rein. Das ganze ist als Kopfhörer-Head-Trip konzipiert, funktioniert aber auch mit Müllabfuhr bei offenem Fenster.

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