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Various Artists

»Noise of Cologne 1«

Mark e.V.

Köln und Musik: Wir erinnern uns an das WDR-Studio, an Stockhausen und Eimert oder an Entenpfuhl und Kompakt. Diese Stadt bündelt(e) also einige der wichtigsten Funksignale gen elektronischer Zukunft. Frank Dommert, schwerst geschäftiger Label- (Sonig) und Plattenladenchef (A-Musik), hat auf »Noise of Cologne« 17 Beispiele zusammengestellt, die in den grenzenlosen Territorien zwischen Musique Concrète, Electronica und Geräuschkunst auszumachen sind. »Noise« ist dabei ambivalent zu sehen: Vielmehr als um Krach als solchen geht es auf dieser Compilation um die Erweiterung oder das Einrei&szligen von Grenzen. »Noise of Cologne« ist nichts weniger als die sehr ambitionierte Absicht, eine Kartografie avantgardistischer Musik aus Köln im Jahr 2010 zu präsentieren. Wobei: Eine Standortbestimmung des musikhistorischen Erbes Richtung Zusammenführung von eben elektroakustischer und sagen wir Ambient-/Club-Musik (Kompakt/Gas/Wolfgang Voigt, ??) wäre zusätzlich spannend gewesen. So schwierig klarerweise das Unterfangen ist, den »Sound« einer Stadt einzufangen, so vielschichtig sind die präsentierten Ansätze. Harald Muenz lässt den »Bolero« rückwärts laufen, Volker Hennes liefert eine Geräuschorgie aus Werkssirenen, C-Schulz/F.X. Randomiz unternehmen eine verquer-freundliche Soundreise, Bernd Härpfer collagiert sechs Sprechstimmen zu einem radiophonen Stück und Hans W. Koch präsentiert eine an von Förster geschulte Rückkopplungsinstallation. Das zweisprachige, 30 Seiten starke, von »spex«-Köln-Korrespondent Joachim Ody geschriebene Booklet mit einem Einführungstext zur Kölner Musikavantgarde und mit ausführlichen Bandbiografien macht schlie&szliglich auch ordentlich was her.

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