Bedhead sind tot. The New Year begins. Das wegweisend grandiose Bruderduo Kadane von Dallas hatte Jahre den Slowcore, den verlangsamtesten Indie-Rock-Gloom auf die Spitze getrieben. Schönheit in manischer Einsamkeit. Saitenzirpen, zwischen dem Minuten verrauchten. Ein zarter Gesang, dessen Grundnahrung Melancholie heißt. Auf ihren letztem großen Album »Transaction de Novo« 98 hatten sie Fuzz-Distortion und Uptempi, richtiges Rocken entdeckt, soweit es der Niederpuls zuließ. Genau dort setzt man im heutigen NYC-Transfer fort. Fünfköpfig, inklusive dem ähnlich vorbelasteten Chris Brokaw (Codeine, Come), verleiht man dem Leiden an der Welt die fettere Röhre. White Anguish. Remembrance and Guilt. Slacker-Wasps in Breitwand. Das erzählt einem natürlich keine Neuigkeiten. Eher revivalt es mit umwerfender Präzision Velvet Underground (3. Album) inklusiv altklug murmelnder Lou Reedismen, kombiniert mit dem kühlen Früh-80er Gitarrenwave und Chicago-Melodycore (Bitch Magnet). Bei »Gasoline« scheint sogar Steve Albini himself als gezähmte Ratte zur »Murmur«-Ära von REM zu trällern. »When I’m not worried I’m OK. That’s what happens in half a day«.

