black-manual-jan-st-werne.jpg
Black Manual

»Mordendo«

Brigade Commerz

Wenn Melodie der Weg durch die Klänge ist, dann ist Rhythmus die Art der Bewegung. Ein musikalisches Werk wie »Mordendo« — die Zusammenarbeit von Jan St. Werner, einer Hälfte des seit über zwanzig Jahren aktiven experimentellen Klangduos Mouse on Mars, und den drei auf Samba und Candomblé spezialisierten Percussionisten Valdir Jovenal, Juninho Quebradeira und Leo Leandro, die sich vorwiegend auf den Rhythmus konzentrieren — braucht keine Landkarte, um seinen Weg zu finden. Denn es kann, sich fortwährend bewegend, auf ein und derselben Stelle bleiben. Als Körper erzählt es eine Geschichte, aber dabei wandert es nicht, sondern vibriert. Oft schüttelt es sich so stark, bis die Bewegung nur noch im Aggregat schwebender Fetzen zu bestehen scheint, bis alles voll ist und kein Raum mehr offen. Zeit zum Atmen findet sich, wenn die Klangkörper ruhig pulsieren und der brasilianische Schauspieler Joao Eduardo Albertini zwischendurch poetisch über das Gehörte spricht. »Mordendo«, die Debütplatte dieser Formation, vereint auf recht innovative Weise brasilianische Rhythmik, aus der seriellen Musik bekannte Verschiebungen und Ûberlagerung und hypermoderne elektronische Klangwelten.

Home / Rezensionen

Text
Adrian Flux

Veröffentlichung
21.11.2013

Schlagwörter

favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!

Nach oben scrollen