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The Dale Cooper Quartet

»Métamanoir«

Denovali Records

Fast schon zu spät ist man dran, jetzt Ende Februar, dem französischen Dale Cooper Quartet zu lauschen. Dieses allerdings war zeitlich goldrichtig, als sie Ende November sein zweites Studioalbum »Métamanoir« auf dem auf träge, beklemmende und experimentelle Musik spezialisierte Label Denovali Records veröffentlichten. Zu diesem Zeitpunkt war’s nämlich noch ein wenig dunkler als jetzt. Man macht sich dazu am besten eine Tasse Tee, verkriecht sich irgendwo möglichst dick eingepackt, legt diese Platte ein und wird noch ärger in winterliche Depressionen hineingezogen. Bizarrer Darkjazz einer Gruppe, die schon in ihrem Bandnamen einen ultimativen Wink auf ihr musikalisches Schaffen gibt – denn bizarr sind auch die von Düsternis gezeichneten Stimmungen der Werke von David Lynch, dessen »Twin Peaks«-Hauptcharakter Pate für die Namensgebung stand. Streckenweise instrumental, oftmals mit beigesteuerten Vocals von Gästen, die schlicht unter dem Pseudoym The Dictaphonics zusammengefasst werden, schlägt die Truppe mit smoother Musik für die After-After-Hour einer sonderbaren Bar unter kruden Gestalten aufs Gemüt. Dabei schwingt der Horror stets im Subtext mit – lediglich gegen Ende fährt das Quartet so richtig böse auf und knallt dem Hörer bei »Mon Tragique Chartreuse« eine grauenerregende Soundcollage ins Gesicht. Schöner Schauer für Fans von Bohren & der Club of Gore, The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, Sunn O))) und Portishead

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