Bataille: Der unaussprechliche George, den man nicht liest. Ich kann nur sagen, dass er dennoch eine Konstante bleibt! Er, der so viele in den Taumel stürzte, der das Gesetz an seine Grenzen trieb, ohne um Erlaubnis zu fragen ?? Sylvia Bataille, seine Exfrau, war die zweite Frau von Lacan, was in den Filiationen ein heilloses Durcheinander verursachte. Denn Laurence Bataille -die Tochter von Georges und Sylvia – wurde von Jacques erzogen, während Judith – die Tochter von Sylvia und Jacques – zwanzig Jahre lang den Namen Bataille trug, um kurz vor ihrer Hochzeit mit Jacques-Allain Miller den Namen Lacan anzunehmen. Das muss man gelesen haben! (Die jüngste Nachricht besagt, dass Judith Bataille-Lacan-Miller sich nun wieder Lacan nennt, ohne dass das Paar sich vorerst getrennt hätte ??)
Bizet: Komponist der Oper »Carmen« (Text: »Prosper Merimée«), die ich persönlich schon mehrfach massakriert habe. Dies bereits in jungen Jahren anlässlich von Jahresabschlusskonzerten.
Balint: »Just call me Michael ??«
Beasty Boys: Zu erinnern ist an »Grand Royal«, einem mehr oder weniger jährlich erscheinenden und genial produzierten Magazin, das diese Band in den 90er Jahren herausgegeben hat. ?ber dieselben Beasty Boys könnte man noch eine Menge sagen. Aber es wäre nichts ??
Boy: »People Funny Boy« (Cannongate Books, 2000). Titel der Anthologie-Interview-Biographie von Lee »Scratch« Perry. Geschrieben von dem inzwischen berühmt gewordenen David Katz (u. a. Autor von »Solid Foundation – an Oral History of Reggae« (Bloomsbury Publishing, 2003) oder von dem sehr nützlichen »The Rough Guide to Reggae«, meines Erachtens nach ein Muss.
Booya Tribe: ziemlich schwere Rap-Band vom Beginn der 90er, von denen ich seit damals überhaupt nichts mehr gehört habe, was mich offen gestanden kalt lässt.
»Baby Kill Me Goat«: 1959 – ein von Laurel Aitken in der Zeit des ?bergangs eingespielter Titel, der mit den Anfängen des Ska und den verschiedenen Stilen aus Jamaika verbunden ist.
Beatles: Sehen Sie die Royal Family und Sir Paul McCartney (oder je nach Geschmack John Lennon, George Harrison oder Ringo Starr).
Body Count: Haben Sie sich im letzten Monat »Body Count« von Ice T angehört? Wenn ja, melden Sie sich bitte unter www.skug.at. Mit Dank im voraus!
Bush, George: Notorischer und planetarischer Kretin, der glaubt, dass Blut nur Ketchup ist ?? weshalb die dreckigsten Idiotien in Mode bleiben.
Black Panthers & Black Muslims: Warum diese Stille nach 9/11? Ist sie erzwungen oder freiwillig?
Blood, Sweat and Tears: Eine Cover-Band, die heute fast vergessen ist, aber in den 70er Jahren vor allem in den USA glorreiche Stunden hatte. Zwischen R&B und Soul (freilich immer sehr weiß), wechselten Repertoire und Musiker beständig nach den Moden und Tendenzen. Man erinnert sich an Jaco Pastorius als zwischenzeitlichen Bassisten ??
Buddy Bolden: Die Legende will, dass er der erste Jazzmusiker der Geschichte war (Ende des 19. Jahrhunderts). Die Legende will aber auch, dass der sehr junge Bolden nichts aufgenommen hat. Also können wir nur Vermutungen anstellen (siehe: Danny Barker, »In search of BB«).
Barnes, Georges: Studiogitarrist und Arrangeur, der in Chicago von den 1930ern bis in die 1970er Jahre sehr aktiv war. Er hat bei so vielen Gigs mitgemacht, dass man es nicht glauben kann, wenn man nicht mindestens ein Dutzend klassisch gewordener Alben besitzt, die es verdeutlichen. ?berprüfen Sie es!
Benson, Georges: »Give me the night« ?? Sicher, wenn man vollständig auf der Höhe bleibt.
Buckley, Tim & Jeff + Brigitte Bardot + Bechet, Sidney: Eigentlich gib es a priori nur wenige Dinge, welche diese vier Personen verbindet. Sagen wir also: Der Vater und der Sohn auf der einen und Saint-Tropez auf der anderen Seite. Es würde schon recht lang dauern, diese Assoziation zu rechtfertigen, also lasse ich es gleich.
Bolus, Andy: Englischer Künstler, der sehr komplex ist und keine Komplexe hat. Verwandler von klangvollen elektronischen Spielen für Kinder und Erwachsene (a.k.a. »Evil Moisture«)
Burell, Kenny: Soul- und Jazzgitarrist, der in den 1960er Jahren aktiv war und den man in Zusammenhang mit John Coltrane, Johnny Hartman oder Aretha Franklin findet.
Burt, Guy: Der Vater der Schauspielerin Emmanuelle Beart. Es gab eine Zeit, in der Guy der einzige Star in der Familie war. Ein Folksänger und ein recht respektabler Boyscout.
Boltanski, Christian: Ein sehr talentierter Mann.
Björk: hat jetzt ein neues »Neues Album« ?? (singt aber wie eh und je, was mich offen gestanden ziemlich nervt).
Rick James: ist mit einem gewissen Desinteresse in diesem Sommer verstorben. Er war Klasse A wie Z oder B, je nachdem. Das Marketing lief diesmal anders als gewohnt. Der Dollar produziert keine Compilationen oder »In Memoriams«. Ich nehme alles, was es gibt.
CBGB: Mit zwei B also und vier Buchstaben. Eine Aufnahme für Kreuzworträtselspezialisten: »This ain’t no Disco« (ohne B und mit einem D, um zu beginnen).
Burroughs, William – Beat Generation ?? : Die Jahre vergehen, und man sieht wie all dies sich entfernt. Oder ist es nur der Rückblick und die Distanz? Jedenfalls achtet es nicht sonderlich auf den Beat in meinem Sinne.
Bo Diddley: Ein wenig katholisches Genie, das aber durch seine viereckige Gitarre von hohem Wiedererkennungswert ist.
Britney: Schmorende Anmacherin vom Typ »Amerikanische Mittelklasseblondine TM« oder Sexbombe. Sie ist in einem ?berschallflugzeug als Hostesse verkleidet, um sich in »Catwoman« zu verwandeln, die in ihrem Boliden durch die virtuelle Nacht rauscht. Sie begeht virtuell in ihrer Badewanne Selbstmord, um danach von einer gewissen Madonna geküsst zu werden (auch das virtuell). Was sonst noch? Sie ist für die Todesstrafe, für Mickey Mouse und im Vergleich zu ihr wirkt selbst Dolly Parton als Demokratin. Dass alles nur, um nicht zu vergessen, inwiefern die populären Künstler unglaublich reaktionär und konservativ sind. Das verbietet Zuhören oder Tanzen nicht. Einfach nur zur Erinnerung.
Brando, Marlon: Das absolute Gegenteil von Britney Spears.
Brighton: Eigentlich ein ziemlich ruhiges Seebad an der englischen Küste, wo aber doch einige Dinge in Bewegung geraten können. Es gibt dort das Label Fat Cat. Darf man nicht mit Brixton verwechseln. Das ist nämlich (nicht nur) musikalisch eine ganz andere Sache ??
Beals, Jennifer: Siehe: Nanni Moretti, ohne zwangsläufig noch einmal »Flash Dance« anzusehen.
Bee Gees: Reservieren Sie möglichst schnell ihre Tickets, denn es sind inzwischen nicht mehr so viele übrig ??
Crosby, Stills, Nash (and Young): Zwar nur ein einziges B aber dennoch enorm!
Russ Meyer: Bald als avantgardistischer Feminist bezeichnet, bald als grauenhafter Macho verschrien. Aber es liegt an den feministischen Lektüren selbst, dass Meyers Filme – aus einer Zeit, in der Begriffe wie Ausbeutung und Produktion auch in den USA im Umlauf waren – nicht als B- sondern eher als D-Movies zu betrachten sind.
Bolton, Michael: Ein Marketingprodukt für amerikanische Hausfrauen auf dem Niveau von »Baywatch« oder »Dallas«. Ein sehr schwacher Schnulzensänger, dem man gut und gerne Tom Jones oder Harry Belafonte vorzieht.
Bobo, DJ: Kein (möglicher) Kommentar.
»Blackadder«, Mister Bean, Balrick ?? : Rowan Atkinson ist am Bildschirm nicht immer stumm. Die BBC-Serie »Blackadder« aus den 1980er Jahren ist ein Beispiel dafür, wie man sich vor Lachen anpissen kann. Schauen Sie sich das bei Gelegenheit an, und Sie werden sehen, dass sein Diener Balrick sie an einige Leute um sie herum erinnert. Jedem sein Balrick!
»Boo Selecta«: Siehe »Ali G«.
Joan Baez & Woody Allen: Ein Plakat, das diesen Sommer in München zu sehen war. Eine falsche Freude, denn es handelte sich nur um den selben Saal, in dem sie nacheinander im Abstand von 15 Tagen zu sehen waren. So gehen Duos zu Grunde.