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Aalfang mit Pferdekopf

»Kindspechleber«

Empiric Records

Seht mich nicht so schief an. Das hei&szligt eben so, dieses, was auch immer, Musikdronezeugs. Aber damit nicht genug. Der zweite Track auf LP-Seite 1 nennt sich »Die Langholzleber, S. 299ff«, der erste Track auf Seite 2 gar »Diese Stadt. Parenthesen«. Das ist schon witzig. Fast so witzig wie der Umstand, dass für die Produktion dieser LP & CD ein »gynäkologisches Team« samt »Geburtsassistenten« verantwortlich zeichnet. Aber der eigentliche Oberarzt der Sache hei&szligt Mirko Uhlig, der mit »VIVMMI« bereits 2006 ein ähnlich skurriles Stück ablieferte. Aber wir reden die ganze Zeit von kleinodlichen Qualitäten (als haptisches Ding ist diese LP & CD tatsächlich ein starkes Stück), lohnt sich aber die alte Hamsterleier am Plattenteller? Nun, Herr Doktor, wäre dazu zu sagen, dieser rüpelhafte Eingriff in einen collagenartigen Musikkörper ist mit durchaus feiner Klinge geführt. Der Patient ist trotzdem tot wie hanebüchene Experimentalmusik, denn Collagenwitz (Hörfunk- und Fernsehansagen, Heliumstimmen und abgehobelte Rockschnipsel) vertragen sich nur bedingt mit sphärischem Walhalla. Akustoinfarkt, darf ich da en passant diagnostizieren, aber vermutlich ist gerade das beabsichtigt, oder Herr Frankenuhlig? Wenn auf dieser LP musikalisch irgendetwas entbunden wird, dann hat es drei Augen, vier Münder und einen verstrahlten Gummipenis. Womit indirekt wieder beim Interpretennamen wären. Schönen Gru&szlig von der schelmischen Elektroavantgarde.

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