Machen einen auf Jean-Paul Belmondo in »A bout de souffle«, dazu noch so ein pubertär-schwülstiger CD-Titel. Ganz leicht zu durchschauen, die Typen! So einfach ist das dann doch nicht. Wer glaubt, dass hier die simple frankophile-Wannabes-plus-deutscher-Befindlichkeitskitsch-ergibt-Post-Brit-Pop-mit-Electronics-Gleichung gilt, wird schnell eines Besseren belehrt. Tatsächlich kennen die vier jungen Kerle aus der bayrischen Provinz die Popgeschichte in- und auswendig und klauen daraus ganz schamlos. Gibt’s zunächst mal Gefrickel wie aus diesem anderen bayrischen Kaff, groovt bald der Berliner Bär durch britische Großraumdiscos, nur um dann mit einem Blur-Riff in psychedelische Sphären zu gleiten, wo schon analoge Synthesizer heißlaufen. Zwischendurch lassen Sonny Jim auch noch den Syd Barrett raushängen. Dass die Band bei soviel wüstem Eklektizismus letztlich nie den Überblick verliert und jeder Song durchwegs stimmig ist, muss respektvoll bewundert werden. Schönes, schlaues Pop-Kleinod.

Sonny Jim
Im Schatten junger Mädchenblüte
Blickpunkt Pop
