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Kiss The Anus Of A Black Cat

»If The Sky Falls, We Shall Catch Larks«

K-RAA-K

Dieses leichte Schmunzeln, welches beim Lesen des Bandnamens unter Umständen verursacht wird, hat auch seine Berechtigung und darf mit gutem Gewissen diesbezüglich beibehalten werden. Der belgischer Musiker und Instrumentenbauer Stef »anus« Heeren präsentiert sein Debütprojekt, dessen Namensgebung auf einem mittelalterlichem okkultistischem Ritual basiert, in dem der After einer schwarzen Katze geküsst wird. Diese galt damals als Reinkarnation des Teufels. Diese Tatsache hat aber nur soviel mit der Musik von Stef Heeren zu tun, als er sich persönlich speziell für zwei Epochen der Geschichte interessiert. Die eben Besagte und die des 2. Weltkrieges. Das Drama der Menschheit und ihr Schicksal, versucht er in seine Texte einzuarbeiten. Beim ersten Anhören dieses Werkes saß ich im Freien, und auch wenn es banal klingt, aber ich könnte schwören die Vögel haben mitgesungen bei dem wunderschönen, fast etwas esoterisch anmutenden Main part der CD: »Sighing, Seething, Soothing«. Hierauf fügen sich 20 Minuten lange Glocken, Gitarrendrones und ein Klavier, das Keith Jarrett im schwerelosen Raum gespielt haben könnte, zu einem monumentalen emotionellen Mantra zusammen. Spätestens nach dieser Nummer versteht man was dem jungen Musiker, der übrigens aus der Punkszene kommt und sich jetzt eher der Folklore zugewandt hat, am Herzen liegt. Das meditative und repetitive Element wird nicht nur mittels der Instrumente wie Tanpura und Harmonium hervorgehoben, sondern auch durch den Gesang. »So close your eyes and shiver, and bury the sky in the sand« – Diese Songzeile lässt den ambivalent düsteren Charakter dieser Musik erkennen, der eine unaufdringliche Spannung über die gesamte Spieldauer zaubert. Man darf neugierig sein, für welche Welten uns dieser Musiker in Zukunft noch Ohr und Tür öffnen wird. »The music on this CD should be regarded as a whole and urges the listener to break with his routine by entering a timeless state in a utopian world« – Stef Heeren, 28. März 2005.

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