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Renato Borghetti

»Gauchos«

Quinton

Der Brasilianer Renato Borghetti lebt auf einem Bauernhof, er ist Akkordeonist und Hirte. Seine Debüt-CD in Europa heißt folgerichtig »Gauchos« und ist eben bei Quinton erschienen. Darauf präsentiert sich der Mann mit den langen Haaren, der stets einen in die Stirn gezogenen Hut trägt, so bunt, wie er auch vor kurzem im Wiener Birdland zu sehen war: Jazz und Folklorika gekonnt zu einem eigenen Stil zusammenführend. Seine kongeniale Liveband – Daniel Sá und Hilton Vaccari (Gitarren) und Pedro Figuereido an Flöten und am Saxophon – ist auch auf »Gauchos« zu hören und sorgt für jenen exzellenten klaren Sound, mit dem sie auch on stage voll zu punkten weiß. Ein Stück und ein paar Tonspuren hat der in Wien lebende Alegre Corrêa beigesteuert. Gesang ist hier nie dabei und wird auch nicht vermisst. Der Liederreigen wird mit einem von Forró beeinflussten Stück eröffnet, dieser Faden wird im weiteren Verlauf immer wieder aufgegriffen, dazwischen bewegt sich die Band zwischen den genannten Einflüssen und kurze Soloeinsprengsel der einzelnen Musiker zeigen deren wunderbare Virtuosität. Und während seine Musik nun auch vermehrt in europäischen CD-Playern rotiert, sitzt Borghetti selbst vermutlich wieder auf seiner Farm und schaut hinüber zu den schneebedeckten Bergen.

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Text
Jürgen Plank

Veröffentlichung
10.06.2005

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