fleur de feu
Fleur De Feu

»Weep«

P.O.G.O. Records/Off Records

Nomen est omen: »Blumen des Feuers« nennt sich die belgische Band, die auf ihrem zweiten Album in meditativ darker Grundierung versinkt, ohne unterzugehen. Gänsehaut verursachen dunkel schwärende, klagende Orgel- und Synthflächen à la Anna von Hausswolff und überirdisch leidende Gesänge von Bandkopf Dominique van Cappellen-Waldock. Doch auch episch ausufernde Gitarren(-Loops), die in den endgereihten Songs »My Hand« und »White Feathers« (mit Cello) gar noch mit Pedal-Steel-Floaten akzentuiert werden, und eine mächtig-dumpfe, weit aushallende Percussion, die sehr an tribales Getrommel erinnert, beeindrucken. Das Album ist von den Schriften von Owl Woman inspiriert, einer Medizinfrau der Cheyenne, die im 19. Jahrhundert in den USA lebte. Und somit eine indirekte Hommage an unsere Vorfahren, ihren verstorbenen Vater und den britischen Großvater, welcher ein Mitglied des die Kelten ehrenden Ancient Order of Druids war. Wohlweislich bleiben die zyklischen Wiedergeburten der Jahreszeiten eine Rahmenleitlinie. Doch bleibt die Orchestrierung mit dieser Instrumentierung im Pop verankert und beschwört ein besseres Morgen. Respekt vor der Natur und dem Universum, dargebracht mit einem mäandernden hypnotisch-psychotischen Sound, der beunruhigend ist und letztlich doch besänftigt. Spiritualität aus Post-Punk schöpfen, das gelingt wenigen so überzeugend wie Fleur de Feu. 

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