Das Album »Faded Heart« der jungen Römerin mit dem Soloprojekt Mushy folgt prominenten Vorankündigungen, die auf der in skug #85 besprochenen Compilation »Why Be Blake When You Can Be Bleak?« und dem online publizierten »Guide To Grave Wave« bereits im vergangenen Jahr zu hören waren. In diesem klanglichen Umfeld konstituiert sich auch der aktuelle Langspieler, der etwas zu einspurig in die Nähe von Zola Jesus (ca. »The Spoils«) gestellt wird. Historische Referenzen an den durch Echohall und Downtempo-Drum-Machine getragenen Low-Fi-/Ambient-Sound von Mushy ließen sich in Vorgaben von Julee Cruise (hörbar besonders bei »Too Far« und dem Titeltrack), der in Italien vermutlich zwei bis drei Mal rezipierten Wiener »bluebox«-Legende Astaron (»Burn Me«) oder der ähnlich dionysischen Minimal-Wave-Belgier Vita Noctis finden. Wie populär die Assoziationskette auch ausfallen mag, die dichte, verschleierte Klangwelt der nebenher mit Architektur und Grafikdesign für Mannequin Records beschäftigten Künstlerin steht irgendwie angenehm abseits greifbarer Moden. »Faded Heart« hat vermutlich weit über deren Verblassen hinaus Bestand.
Mushy
»Faded Heart«
Mannequin
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