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Giorgios Dalaras

»Deserted Villages«

Universal

Für mich gibt es ein programmatischen Lied, ja fast ein dogmatisches Werk, welches man als Exil-Grieche kennt wie kein anderer: Eigentlich geht es bei dieser Rezension um den weit über die hellenischen Landesgrenzen hinaus bekannten Interpreten – George Dalaras. Um die einleitenden Worte aufzugreifen; meine Gedanken wenden sich dem wunderschönen Titel »Meno ektos« (griechisch, wörtlich »Ich bleibe draußen«) zu und manifestieren sich in der hingebungsvollen Liebeserklärung an die Heimat. Euphemistisch beschreibt der Song von Eleftheria Arvanitaki die tiefe Sehnsucht eines Menschen nach Herkunft, so ein Ort überhaupt in solch trivialer Weise und ohne triefendes, peinliches national anbiederndes Pathos beschrieben werden kann. Und genau diese besonders spezielle Aura geht mir am Beginn des neuen Opus – »Deserted Villages« – von George Dalaras ab. Sie geht ab wie eine Prise Salz im Tsatsiki oder würziger Humor bei der nächsten opulenten Parlamentssitzung. Brav gibt es seitens des ambitionierten Ensembles und des Künstlers traditionelle Rembetiko-Klarinetten und althergebrachte Texte, aber das gewisse Etwas, welches mein Herz erwärmt, geht doch ab. Worte können eine Sehnsucht wohl nie so beschreiben, wie dies Bilder, Musik oder Emotionen zu tun vermögen. Meine Worte können das nicht und dieses Album kann es leider auch nicht.

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