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The Soundtrack of Our Lives

»Origin Vol. 1« | »These Are The Days«

Warner Music | Medley/Emi

Zwei Mal sieben von zehn möglichen Punkten für solides skandinavisches Handwerk. Während sich die schwedischen Haudegen von TSOOL nach drei Jahren schöpferischer Pause zurück melden, ist es für die in ihrer dänischen Heimat als die Gitarrenpop-Hoffung gefeierten Saybia das Mayor-Debut. Beides hört man deutlich.

Unbestritten größtes Verdienst von TSOOL ist es, Psychedelik durch Schweinerock geerdet und dadurch salonfähig gemacht zu haben. Doch Großtaten wie das grandiose »Welcome To The Infant Freebase« lassen sich nur schwer wiederholen. Vielleicht setzt Frontmann und Chef-Sympathieträger Ebbot Lundberg deshalb mit »Origin Vol. 1« zu sehr auf die sichere Karte. Schon der Opener »Believe I’ve found« hat Ohrwurmqualität, das darauffolgende »Transcedental Suicide« legt noch einen Gang zu. Bei »Mother One Track Mind« (Track 5) angekommen, weiß man schließlich, wie Rock’n’Roll klingen muss: Schwelgerischer Schwergewichts-Rock mit Hang zur 70s- Psychedelik trifft auf eingängige Melodien, griffige Hooks und zentnerschwere schwere Gitarrenriffs.

Dennoch hätten ein paar »Schalalas« weniger und ein paar Ecken und Kanten mehr insgesamt ganz gut getan. So klingt »Origin Vol. 1« in seinen besten Momenten nach TSOOL, in seinen schlechtesten nach einem lauen Aufguss der letzten Monster Magnet. Mit dem einzigen Unterschied, dass hier solides Fachandwerk mit angehaltener Klassik-Rock-Handbremse und dort die Pose vorherrscht.

Auch Saybia legen gleich die volle Kraft in den Opener. »Brilliant Sky« bescherte ihnen zumindest auf Go TV Heavy Rotation. Woher allerdings die vom Label forcierten Vergleiche mit Britpop-Bands wie Coldplay und Keane kommen, ist rätselhaft. Zugegeben: die Handschrift von Crowded House-Producer Tchad Blake, der den Mix in Richtung konturlosen Pop mit bloß akzentuierten Tiefgang steuerte, ist unverkennbar. Versucht man Sybias Musik aber erst einmal von diesem erdrückenden Sound zu lösen, drängen sich Namen wie Grant Lee Buffallo, Sleepy Jackson und die Hothouse Flowers auf. Trotz erkennbarem Talent fürs Song-Writing, geriet »These Are The Days« insgesamt eine Spur zu glatt, als habe man den Erfolg gleich mit dem Mayor-Erstling erzwingen wollen.

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