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Bill Orcutt

»How The Thing Sings«

Editions Mego

Geradezu eine Explosion an Produktivität – nach jahrzehntelangem musikalischem Stillschweigen nahm Bill Orcutt innerhalb von zweieinhalb Jahren zwei Alben auf, dazu kommt eine Reihe von Live-Auftritten vor allem in den USA. Der ehemalige Noise Rocker (Harry Pussy) mit Basis in San Francisco, wo »How The Thing Sings« im Frühjahr eingespielt wurde, arbeitet mit einer alten Akustikgitarre und seiner Stimme. Wer sich bei dieser Kombination Werke aus dem weiten Feld des Singer/Songwriter- Genres erwartet, wird schwer enttäuscht oder sehr überrascht sein. Zwar produziert Orcutt Blues ganz eigener Art, doch dieser bewegt sich weitab des klassischen Songs. Denn singen etwa tut der Mann ja nicht, er winselt, jault, heult, stöhnt, seufzt, summt. Und die Art, in der Orcutt seinem Instrument Töne entlockt, wird garantiert in keiner Gitarrenschule gelehrt – um es mit einem Bild zu beschreiben: Als wären seine Hände auf der Flucht. Im Vergleich zum vorigen Tonträger »A New Way To Pay Old Debts« haben die sieben neuen Tracks an Melodik gewonnen. Zudem erweist sich Bill Orcutt nun auch als Meister leiser Töne und filigraner Klangweberei, nur zwischendurch bricht das scheinbare Chaos aus, kaskadenartig fällt Klangwelle über Klangwelle. Und der Ausklang aber ist ein zarter, stiller.

Home / Rezensionen

Text
Jenny Legenstein

Veröffentlichung
04.10.2011

Schlagwörter

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