Da stehen wir nun knietief im Elektropop und wissen nicht weiter. Ja, wie denn auch, schon wieder ein unbekannter Name, der uns zuwinkt in der großen Veröffentlichungsflut. Wir hören trotzdem hin, weil der erste Eindruck gar so gefällig ist. King Of The Mountains ist ein Projekt des Londoner Produzenten Phillip Kay, der vielleicht (aber wirklich nur vielleicht) durch seine Mitgliedschaft bei der Band Working for a Nuclear Free City besser bekannt ist. Nein, noch nie gehört? Nicht so schlimm. Vielleicht klappt der weltweite Ruhm ja mit »Zoetrope«, das sich streckenweise so anhört, als hätte Kay die Lücke gewittert, die James Murphy mit seinem LCD Soundsystem hinterlässt. Aber Kay ist nicht Murphy, leider, leider, nur an manchen Stellen gelingt es ihm, sich über einen launigen Ambientpop hinaus zu erheben und etwa in den Melodien griffiger oder rhythmisch akzentuierter zu werden. Wenn überhaupt, dann gelingt dies dem Titeltrack, der durchaus ein Outtake von »Sounds of Silver« sein könnte. Aber die Schlussnummer wiederum, das schlaftrunkene »Gunshots«, verrät, dass es Phillip Kay nicht um eine Alternative zur postmodernen Disco geht. Worum dann sonst? Schwer zu sagen, wenn man beispielsweise in das anfangs entzückende »Stranger Things Have Happened« reinhört. Da scheint noch vieles möglich zu sein, Aufstieg und Fall gleichermaßen. Als Skizze verstanden ist »Zoetrope« jedenfalls ganz passabel.
King Of The Mountains
»Zoetrope«
Melodic Records
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