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Punkt.vrt.plastik

»somit«

Intakt Records

Das spannende Trio rund um die Pianistin Kaja Draksler ist zurück mit Album Nummer zwei und das ist ein Grund zur Freude! Mit Petter Eldh am Bass und Christian Lillinger am Schlagzeug hat sie sich mit einer bestens eingespielten Rhythmussektion zusammengetan, die ihre exzentrische musikalische Vision teilt. Es geht hier um enges Interplay, um viele, viele Töne und um kleine, spannende Strukturen in einem großen Ganzen. Einige der Stücke präsentieren sich als dichte, aber dennoch komplett strukturierte Notencluster. Dennoch kommt »somit« mit etwas mehr Luft zum Atmen daher als sein Vorgänger aus dem Jahr 2018. Die ersten drei Tracks lassen die Klangsignatur dieses Trios hochleben, auf »Natt Raum« wird erstmals ein stolpernder, aber dennoch kopfnickbarer Groove etabliert. Grundsätzlich ist die massive Klangmauer ein wenig durchlässiger geworden, was der Musik durchaus guttut, das reduziert-gedämpfte »Morgon Morfin« ist da ein gutes Beispiel. Das selbstbetitelte Debüt der Gruppe war aufgrund der schieren Notendichte nicht immer ganz nachvollziehbar, hier wird den Hörer*innen in entschleunigten Passagen ein unverstellter, ausführlicher Blick auf das dampfende Getriebe Punkt.Vrt.Plastik ermöglicht. Eine Besonderheit: Kaja Draksler spielt parallel auf zwei verschiedenen Pianinos, was einen hochinteressanten Sound mit sich bringt. Viele Noten in einer ähnlichen Tonhöhe, aber mit leicht differierenden Klangeigenschaften stellen eine akustische Verwirrung dar, die durch subtile, aber effiziente, postproduktiv eingefügte Effekte noch verstärkt wird. So wird das ohnehin schon verzahnte und fesselnde Zusammenspiel von Draksler, Eldh und Lillinger noch um einige schwer greifbare »Wow«-Faktoren erweitert. Ein Bandcamp-User schrieb zu diesem Album: »Das ist die Zukunft! Oder zumindest eine besonders vielversprechende Zukunft!«. Dem ist tatsächlich sehr wenig hinzuzufügen.

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