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Black Dirt Oak

»Wawayanda Patent«

MIE Music

Bereits die Ankündigung dieses Albums weckte große Erwartungen, schließlich lesen sich die Credits wie ein Who-is-Who der amerikanischen Experimental- und Psychdedelic-Szene. So vereint die Platte unter der Regie von Jason Meagher Namen wie Steve Gunn (GHQ, Desert Heat, Violators), Nathan Bowles (Pelt, Black Twig Pickers), Jimy SeiTang (Rhyton, Stygian Stride), Justin Tripp (Georgia, Steve Gunn), Margot Bianca (Flown, Key Demo), Dave Shuford (Rhyton, D. Charles Speer, NNCK) und Wednesday Knudsen (Pigeons, Sea Donkeys). Seite A beginnt mit »Real Crow«, das eine Slide-Gitarre langsam eine Melodie über einem Fundament aus Percussion und verschiedenen Saiteninstrumenten entwickeln lässt. Man könnte an dieser Stelle bereits ein lupenreines Gitarrenalbum vermuten, wird jedoch bereits beim zweiten Track eines Besseren belehrt. Gitarren, Flöten und Clawhammer-Banjo behalten zwar ihren folkigen Charakter bei, es mischen sich jedoch auch Synthesizer und ein mit Effekten behandelter Gesang dazu. Darauf folgt mit »Florian’s Wind-Up« eine Gitarren- und Banjo-Nummer, die sich irgendwo auf halbem Weg zwischen Appalachen und Hindukush ansiedelt. Seite B führt die Ûberraschungstaktik fort und beginnt mit »Heurequeque«, einem kurzen Track, der aus einem Fuzz-Gitarren-Solo über einem 70’s-Funk Gerüst besteht und nahtlos in »Late Night Fang« übergeht, das wie eine spätnächtliche Jam-Session zwischen Alan Vega und Jerry Garcia klingt. »From The Jaguar Priest« stellt dagegen die Stimme Margot Biancas in den Vordergrund, die hier über einem langsam brodelnden Groove aus Clawhammer-Banjo, Synths, Bass, Gitarren und spärlicher Percussion schwebt. Die Platte endet schließlich mit einem psychedelischen Jam, bei dem E-Gitarrren, Sax und Keyboards über einem brodelnden Drone und Synth-Puls schwirren. Ein vielschichtiges, großartiges Album, das es schafft mit jedem Track zu überraschen ohne dabei jemals unzusammenhängend zu wirken. Bleibt zu hoffen, dass es sich hierbei nicht um eine einmalige Zusammenarbeit handelt.

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Text
Ulrich Musa-Rois

Veröffentlichung
08.06.2014

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