Florian Schober aka Nils gibt in seinen Liedern mit Vorliebe den sympathischen Verlierer: »Liebeslieder« heißt das Eröffnungsstück seiner neuen CD und gibt die Richtung vor. Liebe, erhoffte Liebe, unerfüllte Liebe – verpackt in geradlinige Gitarrenmusik. Manchmal ist die Welt, die Nils beschreibt, wie eine rosarote Kaugummiblase; freilich eine, die einem viel zu früh und immer wieder mitten im Gesicht zerplatzt. Da geht es etwa um flüchtige Begegnungen in der Schule und es heißt: »Manchmal sagst du ?Hi!? / und grinst dabei / ich könnte dann durch die ganze Stadt laufen und schreien: L.E.N.A.« Peter Cornelius sieht man in diesem Moment sein Alter eindeutig an, als Referenzen gelten für Nils\‘ Texte aber insbesondere Funny van Dannen und die Hamburger Schule. Nils kann in jedem Fall Eigenständigkeit vorweisen, wunderbar abseits von Pseudo-Weisheiten und Westentaschenphilosophien. Die Melodien sind durchwegs fein gesponnen und haben Ohrwurmqualität. Nils hat ein Album vorgelegt, das für sich steht und Aufmerksamkeit verdient. Wie singt er in »Ich hoffe nur ein bisschen«: »Und ich weiß, dass du mehr bist als ich sehen kann / doch ich verschlucke jeden Satz.« Sympathisch, dieser Nils.
Nils
»Viel zu früh und immer wieder«
FRW
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