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Mojo Club

The Remix Album Part 2

Universal Jazz Germany

Altgediente Jazzhadern im neuen Elektro-Gewand zu präsentieren funktioniert an sich ganz gut; das wurde ja schon mehr oder weniger bewiesen. Man fragt sich, wie sich z. B. George Shearing und Fritz Pauer im frischen Kleidchen fühlen, wenn sie sich, vom Nachwuchs bearbeitet, zur Groove-Ecke hinzugesellen. Zunächst wartet man, trotz der stilmäßigen Vielfalt (von Latin bis House, von Bebop bis HipHop) vergeblich auf eine Emanzipation von Kruder & Dorfmeister bzw. künstlerische Bearbeitungen, die sich aus der Endlosschleife des Caféhaus-Sound herausarbeiten. Den von so viel Persönlichkeit geprägten Originalen wird nur selten selbstbewusst eine Idee gegenübergestellt. Nach dem vielversprechenden Opener (The Sisters Love: »Give Me Your Love«, remixed von Leftfoot) wird das Keks in vage an Jazzanova erinnernde Arrangements, Percussion getragene Funk-Bossagrooves und »jazzige« Lounge-Atmosphäre getaucht. Bis mit Track 7 Ms. Johnny Hallyday, behutsam modelliert von Pulser SG, rote Funken am Himmel sprühen lässt. Der House-Remix ihrer herzerweichenden Interpretation von »Noir C’est Noir« (besser bekannt unter »Black is Black«) lässt traditionsbewusst Minimal mit Disko und Funk verschmelzen und ordnet sich, zum Glück, der Ausdruckskraft der Vocals unter. Herrausragend erscheint in diesem Kontext auch Original Jazz Rockers meet Peter Herbholzheimer, die ihrem Namen alle Ehre machen ohne Herbholzheimers Komposition die Kraft der Improvisation zu rauben. Einen Ohrwurm hinterlässt Phoneheads Versuch an Mark Murphy’s »Why And How«, der immer noch Kellerstimmung aufkommen lässt, denn Murphy swings as ever.

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