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Thomas Andreas Beck

»Stille führt«

Rhythm and Roses

Thomas Andreas Beck flüstert. Er schreit, er lässt den ganzen Ärger mal richtig raus. »Stille führt« ist kein lustiges Album, aber es spricht wichtige Themen auf eindringliche Weise an. Einmal geht es um kirchlichen Kindesmissbrauch oder um die Drohung, ins Heim gesteckt zu werden. Dann wieder um Mobbing, das Beck – in seiner Jugend in Wien Favoriten – selbst erlebt hat. Damals war auch er derjenige, der schikanierte. Längst hat der Musiker diesen Spieß umgedreht, denn in seiner zweiten Karriere ist er Coach. »Wenn du in egoistisch dröhnenden Zeiten etwas zu sagen hast, kannst du panisch zu brüllen beginnen – oder still und zärtlich werden – wesentlich und ursprünglich«, sagt Beck selbst über »Stille führt«. Es ist der Output eines Einzelgangs: Beck hat sich mit einem 8-Spur-Aufnahmegerät, wie es beim Film verwendet wird, in eine Waldhütte zurückgezogen und sich selbst aufgenommen. Herausgekommen sind pure, brachiale Lieder, die der Wahrheit völlig ungeschminkt ein Gesicht geben. Ein hartes Album, das nichts beschönigt und gnadenlos auf Unrecht verweist. Eine Gitarre und eben eine Stimme, die mal flüstert und meist einen zornigen Unterton hat, genügen dafür.

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