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In The Country

»Sounds And Sights«

Rune Grammofon

Grand Piano. Das ist die Fährte, der wir hier folgen müssen. Ein Konzertsaal, eine von Zigarettenrauch schwangere Atmosphäre, und auf der Bühne ein gewaltiges, ein geradezu episch gro&szliges Piano. An den Tasten der Norweger Morten Qvenild, ein Wirrkopf, ein kreatives Genie, ein Grenzgänger. Der Albumopener ist astreiner Schwebepop, vergleichbar etwa mit Nick Caves lyrischsten Zeiten. Die zweite Nummer könnte das Resultat eines misslungenen Genexperiments sein, bei dem durchgeknallte Naziwissenschaftler aus Oslo versucht haben, Bill Evans mit Keith Jarrett zu kreuzen (zu welchem Zweck allerdings? Um die Weltherrschaft zu erreichen, müsste man eher Lady Gaga mit Sid Vicious kreuzen ??). Ähnlich undefinierbar geht es weiter. Sphärisch hingehauchter Pianopop wechselt sich mit fast schon absurd epischen Jazztrioeskapaden ab. Melodramatik rules, wird aber permanent ausgehebelt von einem opulenten »What the fuck!?«. Und dann spielen In The Country »Brothers In Arms« von den Dire Straits. Erst wie Keith Jarrett auf Heroin, dann als simple Pianoballade, und schlie&szliglich zuckt die Gitarre kurzzeitig aus. Muss man gehört haben, um es zu glauben. Grand Piano? Grand Kino! Aber nur, wenn man »grand« zugleich mit grö&szligenwahnsinnig übersetzt.

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