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John Doe

»Singing & Playing«

Moonlight

Vintage Widerstand Adios! Heute: Emo-Kids schlagen sich die Ebay-Köpfe um Hardcore T-Shirts ein, wo die konterfeiten Bands in ihrer Lebenszeit weniger Umsatz gemacht haben als ein Style-Fetzen mit Copy&Paste-Print aus einem alten Punk-Magazin. Heute: Die Rotzlöffel aus der ersten 77er-Revoluzzer-Reihe bis hin zum Grunge-Upstart der 1990er sind heute alles allergraute Retro-Bastarde (bis hin zum Granden John Lydon), die den Aufmüpfling als altrockende Mitternachtseinlage konformistentreuer Bobo-Horden abheizen müssen. Nicht so John und Exene der legendären LA-Punk-Institution X: Zärtlicher Weltumgang und Würde mit Faust in den Arsch der Unverständigen zählen hier 100%. 35 Jahres-Jubiläum feiert die wichtigste Geburtstagsstunde des Mann-Frau-Duetts in Headbanghausen. Hier fast immer übersehen, zählten sie zu den wichtigsten US-Punk-Combos neben Fear, den Germs und Dead Kennedys. Und kamen bei den Irokesen-Geeks durch Mitsingbarkeit, Gender Equality und Ex-Doors-Synthiemann Ray Manzarek unter Mainstream-Memmen-Verdacht. Diese sieben neuen, akustisch eingestrummelten Duette, typisch X, trotzdem gertenschlank, feurig und very 2012, plus zwei Cover ihres 1987er Alternative Gasenhauers See How We Are sprechen da eine andere Sprache. Von glanzvollem Altern, weisen Genuss, schwanenhafter Dreschfreudigkeit. Zuletzt war das Wiedersehen mit Jeffrey Lee Pierce derma&szligen schön. Und der ist lange tot.

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